Warme Witterungsperiode:Januar 2007, so mild wie noch nie

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Seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen begann ein neues Jahr in Deutschland noch nie so warm. Auch im Februar blieb der Winter bislang verhalten - ganz anders als in den kälteverheerten USA.

Der milde Winter in Deutschland sorgt für immer neue Wärmerekorde. Der Januar dieses Jahres war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland, zudem liegen die Temperaturen bereits fünf Monate in Folge deutlich über den Vergleichswerten, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch mitteilte. Statistisch gesehen trete eine solche Witterungsperiode eigentlich nur alle 3.000 Jahre auf.

Wie der DWD nach Abschluss der Feinauswertung mitteilte, lag im Januar mit 4,7 Grad die Durchschnittstemperatur um 5,2 Grad höher als der vieljährige Vergleichswert von minus 0,5 Grad. Der Januar 2007 war sogar noch mal um 0,2 Grad wärmer als der Januar 1975 (4,5 Grad). Auffällig sei, dass das relativ milde Wetter schon seit September 2006 andauere.

Nur alle 3000 Jahre - eigentlich

"Jeder dieser Monate gehörte jeweils zu den Top 3", sagte DWD-Experte Gerhard Müller-Westermeier. "Geht man von unserer gesamten Datenbasis aus und berechnet die Wahrscheinlichkeit einer solchen Witterungsperiode, dann sollte eine solche Periode in dieser Form eigentlich nur alle 3.000 Jahre auftreten."

In den USA legt dagegen ein heftiger Kälteeinbruch im Mittleren Westen und Nordosten das öffentliche Leben lahm. Mindestens elf Menschen starben bisher, die meisten kamen bei witterungsbedingten Verkehrsunfällen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Auf dem Flughafen von Chicago wurden am Dienstag mehr als 140 Flüge abgesagt, Dutzende Schulen in den US-Staaten New York, Wisconsin und Michigan bleiben am zweiten Tag in Folge geschlossen.

Die arktische Kaltluft sorgte dafür, dass in vielen Städten vom Norden bis nach Neuengland die Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt hinauskamen. Im Norden des Staates New York wurde der Fährbetrieb über den Hudson eingestellt, weil der Fluss zuzufrieren begann. Die tiefste Temperatur von minus 41 Grad Celsius war am Montagmorgen in der Stadt Embarrass im Norden von Minnesota gemessen worden.

Schnee im Norden und Regen im Süden

Auch in Deutschland sorgte kalte Meeresluft örtlich für Schnee und damit auch für Unfälle. Bei einem Unfall auf der Autobahn A 3 bei Königswinter wurden am Dienstagabend sieben Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die Ursache war zunächst ungeklärt; es hatte am Abend leicht geschneit. In Hagen gab es am Mittwochvormittag mehrere kleinere Unfälle wegen Schnees, an Steigungsstrecken gab es wegen querstehender Lastwagen zum Teil erhebliche Beeinträchtigungen.

Die Kaltluft wird laut DWD in den kommenden Tagen wieder von etwas milderen Luftmassen ersetzt. Am Donnerstag soll es im Norden schneien, im Süden in den Niederungen dagegen regnen. Im Südwesten soll es bis acht Grad warm werden, ansonsten zwischen einem und fünf Grad.

Auch am Freitag und Samstag soll es im Norden und in den Höhenlagen des Südens leicht schneien, ansonsten regnen. Während im Norden die Temperaturen zwischen minus eins und vier Grad liegen, soll es im Süden bis acht Grad warm werden. In den Tagen danach bleibt das Wetter ähnlich, aber es wird immer etwas wärmer, am Mittwoch kann es im Südwesten bis elf Grad warm werden. Auch nachts gehen die Temperaturen nicht oder nur knapp in den Minusbereich.

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