Wal in Schleswig-Holstein:Kadaver angetrieben

Vermutlich hat ein Sturm den Kadaver eines mehr als 300 Kilo schweren Schnabelwals an den Büsumer Strand getrieben. Die Tiere leben sonst in Mittelmeer und Nordatlantik.

Er sieht aus wie ein riesengroßer hellbrauner Delphin. Schön ist er nicht, aber ziemlich selten: Ein toter Schnabelwal ist an der Nordseeküste bei Büsum im Kreis Dithmarschen ans Ufer geschwemmt worden. Bei dem knapp vier Meter langen Kadaver handle es sich um ein Jungtier, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Der tote Säuger, der am Morgen am Büsumer Sandstrand entdeckt worden war, befinde sich bereits im Stadium fortgeschrittener Verwesung und muss schon mehrere Tage vor seiner Landung in dem Hafenort gestorben sein.

Schnabelwale, deren Kopfform der der Delphinen ähnelnt gibt es in der Deutschen Bucht normalerweise nicht, sondern im Mittelmeer und im Nordatlantik. Deshalb handle es sich bei dem Fund durchaus um etwas Besonderes, so der Polizeisprecher. Um die mögliche Herkunft des Tieres zu bestimmen, soll nun die Untergattung ermittelt werden.

Experten gehen davon aus, dass die Strömung das etwa 300 Kilo schwere Tier nach Schleswig-Holstein getrieben hat. Um die Todesursache zu bestimmen, brachte ein Traktor den Kadaver in das nahegelegene Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum. Nach ersten Vermutungen könnte der Schnabelwal aus dem Nordatlantik stammen und durch den Sturm der vergangenen Tage in die Deutsche Bucht getrieben worden sein, wo er dann mit der Flut angespült wurde.

© sueddeutsche.de/dpa/abis/vw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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