Vietnam:Tropensturm fordert mehr als hundert Tote

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Schwere Überschwemmungen und Erdrutsche haben in Vietnam etwa 120 Menschen das Leben gekostet. 60 weitere werden vermisst.

Durch den Tropensturm Kammuri sind im vietnamesisch-chinesischen Grenzgebiet etwa 120 Menschen ums Leben gekommen, 60 weitere wurden zunächst noch vermisst.

Bewohner eines kleinen Dorfs stehen vor den Überresten ihrer Häuser. Im Norden Vietnams zerstörten die Überschwemmungen mehr als 300 Wohnhäuser. (Foto: Foto: AFP)

Vietnamesische Hilfskräfte versuchten am Montag fieberhaft, in die abgeschlossenen Bergregionen vorzudringen. Durch die sintflutartigen Regenfälle waren Straßen- und Zugverbindungen blockiert und Telefonleitungen sowie die Stromversorgung lahm gelegt. "Wir konnten endlich Gebiete erreichen, die seit zwei Tagen von der Außenwelt abgeschlossen waren", sagte Thao A Tua, Katastrophenhelfer in Nordvietnam.

"Wir konzentrieren uns zunächst auf die Suche nach den Vermissten. Wir müssen leider davon ausgehen, dass sie tot sind und wir nur noch ihre Leichen bergen können", sagte der Katastrophenhelfer weiter.

Tausende Rettungskräfte waren mit schweren Transportfahrzeugen und Booten in die Region vorgedrungen, um die Menschen mit Wasser, Nahrung und Medikamenten zu versorgen. In der betroffenen Provinz Lao Cai an der Grenze zu China waren laut der vietnamesischen Behörden auch hunderte ausländische Touristen unterwegs. Sie seien jedoch nicht unter den Verletzten oder Toten.

Am Montag hörten die viertägigen Regenfälle zwar auf, die Straßen blieben aber blockiert. Im Norden Vietnams zerstörten die Überschwemmungen und Erdrutsche mehr als 300 Wohnhäuser. Etwa 4200 Gebäude und fast 8700 Hektar Ackerland wurden überflutet.

Die chinesischen Behörden schätzten die Zahl der von Kammuri betroffenen Menschen auf 810.000. Allein in der Volksrepublik richtete der Tropensturm nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua wirtschaftliche Schäden in Höhe von umgerechnet etwa 30 Millionen Euro an.

Eingestürzte Häuser in Indien

Unterdessen ließen in Indien andauernder Regen und flutartige Überschwemmungen seit dem vergangenen Dienstag reihenweise Häuser einstürzen. Mindestens 14 Menschen seien von Trümmern einstürzender Häuser erschlagen worden. In acht Provinzen entlang der Küste verloren Hunderte Einwohner ihre Unterkünfte.

Strom- und Telefonleitungen wurden gekappt, Straßen und ganze Wohngegenden überflutet. Ein hoher Minister des Bundeslandes Andhra Pradesh ordnete in tiefer gelegenen Gebieten Evakuierungen an.

Nach Angaben von Meteorologen fielen allein in der Stadt Hyderabad in der Nacht von Freitag zu Samstag 136 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, zahlreiche Wohngebiete standen unter Wasser, ebenso etliche Dörfer in der Nachbarschaft. Die heftigen Regenfälle sollen in den kommenden Tagen andauern.

© AFP/dpa/hai/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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