Eine Überlebende des Busunglücks in den französischen Alpen hat Angaben bestätigt, wonach die Bremsen des polnischen Reisebusses versagt haben. "Festhalten! Die Bremsen gehen nicht mehr!", habe der Busfahrer geschrien, bevor der Bus von der Straße abkam, berichtete eine junge Frau nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
"Wir sind nicht sehr schnell gefahren." Der Bus sei die abschüssige Strecke "eher langsam" hinuntergefahren, sagte die 22-Jährige. "Mit einem Mal hat vorne am Bus etwas gekracht, und wir haben den Fahrer schreien gehört."
Die Polin überlebte nach eigenen Angaben dank ihrer Freundin, die aus dem Bus geschleudert wurde und ihr aus dem brennenden Fahrzeug helfen konnte.
Der Bus hatte am Sonntagmorgen in der Nähe von Grenoble im Osten Frankreichs vor einer Brücke die Leitplanke durchbrochen und war rund vierzig Meter in die Tiefe gestürzt. Von den 50 Menschen an Bord starben nach neuesten polnischen Angaben 27. Die übrigen 23 Polen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Warschau mit, 13 von ihnen schwer.
Die französischen Behörden sprachen dagegen auch am Montag weiter von 26 Toten und 24 Verletzten. "Zwei Menschen sind in einem sehr kritischen Zustand, aber wir hoffen, dass die Zahl der Toten nicht steigt", erklärten die zuständigen Ämter in Grenoble am Vormittag. Die Polen waren auf der Heimfahrt von einer Pilgerreise gewesen.
Der polnische Präsident Lech Kaczynski ordnete in Warschau eine dreitägige Staatstrauer an, nachdem er am Vorabend gemeinsam mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den Unglücksort besucht hatte.