Versteigerung des Kennedy-Nachlasses:Ein Schaukelstuhl für 96.000 Dollar

Sotheby's ist nicht gerade für Discount-Preise bekannt. Den berühmten Schaukelstuhl aus dem Nachlass von John F. Kennedy taxierte das Nobel-Auktionshaus aber lediglich auf 5000 Dollar - 96.000 hat dann der letzte Bieter gezahlt.

Die Versteigerung des Hausrats von John F. Kennedy bei Sotheby's in New York ist nach Auskunft des Auktionshauses ein voller Erfolg.

Selbst Kleinigkeiten aus dem privaten Nachlass des 1963 ermordeten US-Präsidenten erzielten unerwartet hohe Preise, sagte Vize-Chefin Chapin Carson am Dienstag. "Wir sind zweifellos erstaunt".

Ein gusseiserner Türstopper habe statt der geschätzten 70 Dollar (53,8 Euro) 4800 Dollar erzielt. Ein Schaukelstuhl aus Eichenholz sei für 96.000 Dollar unter den Hammer gekommen; gerechnet hatte Sotheby's laut Carson mit 5000 Dollar.

Möglichkeit, sich "wie die Kennedys" zu fühlen

"Ich glaube, dass die Amerikaner und derzeit viele Menschen in der ganzen Welt auf die Zeit zurückblicken, in der die Kennedys im Weißen Haus waren, als eine Zeit großer Hoffnung und voller Stolz", machte sich Carson einen Reim auf die unerwartet große Nachfrage. Selbst ein schlichtes Objekt wie ein Türstopper eröffne dann die Möglichkeit, sich "wie die Kennedys" zu fühlen.

Sotheby's versteigert noch bis Donnerstag fast 700 Objekte aus dem Nachlass Kennedys und seiner Witwe Jacqueline "Jackie" Kennedy. Verkauft wird ein Sammmelsurium an Büchern, Möbeln, Teppichen, Lampen, Fotos, Schmuck und Reitzubehör.

Die Gegenstände waren früher in den Privaträumen des Weißen Hauses, in den Ferien- und Landhäusern der Kennedys sowie einem Appartement Jackie Kennedys in New York zu Hause. Aussortiert wurden sie von Caroline Kennedy, der heute 47-jährigen Tochter des Ex-Präsidenten.

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