Versehen:Kampfjet beschießt US-Schule

Eine F-16 hat während einer nächtlichen Übung versehentlich einen Grundschule beschossen. Verletzt wurde niemand. Die Ursache für den Vorfall ist noch unklar. Das eigentliche Übungsziel lag in sechs Kilometern Entfernung.

Ob die Amerikaner auch von Kolateralschäden gesprochen hätten, wenn der versehentliche Angriff eines US-Kampfjets auf eine Grundschule in New Jersey Kinder getroffen hätte?

Das beschädigte Gebäude der Grundschule von Little Egg Harbor. (Foto: Foto: AP)

Die F-16 der Nationalgarde hatte in der Nacht das Gebäude beschossen, in dem sich zum Glück lediglich vier Mitglieder des Reinigungspersonals aufhielten, die unverletzt blieben.

Das Flugzeug feuerte während eines Trainingsflugs 27 Runden aus einer 20-Millimeter-Kanone auf die Schule der Stadt Little Egg Harbor, wie die New York Times berichtet. Einige Geschosse durchschlugen das Dach und landeten in mehreren Klassenräumen, andere trafen den Parkplatz.

Eigentlich hätte der Pilot ein Ziel auf einem Übungsplatz in sechs Kilometern Entfernung anvisieren sollen. Wie es zu dem Versehen kam, ist noch unklar. Nach Angaben der Nationalgarde wurden die Schüsse unabsichtlich ausgelöst.

"Die Nationalgarde nimmt den Vorfall sehr ernst", erklärte eine Sprecherin. "Die Sicherheit unserer Leute und der umliegenden Gemeinden ist unsere größte Sorge."

Für die 970 Schüler fiel nach dem Angriff die Schule erst mal aus - am Montag geht der Unterricht weiter. Der Vorsitzende des Schulausschusses der Stadt erklärte der Zeitung, er sei überzeugt, dass das Militär alles tun werde, um solche Vorfälle zu vermeiden.

Inzwischen untersucht auch das Pentagon den Vorfall. Warum die Waffe losging, ist noch völlig unklar. Seid vierzig Jahren ist der Übungsplatz in Betrieb - und bislang ist noch nie etwas ähnliches passiert.

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