Verona Pooth:Schwartau macht Schluss

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Der nächste Schlag für Verona Pooth: Die einstige Werbe-Ikone verliert einen lukrativen Vertrag. Marmeladenhersteller Schwartau trennt sich von ihrem Gesicht.

Die Frau mit dem Blubb und der Dativ-Schwäche: Verona Pooth hat mit ihrem Gesicht Reklame für Spinat, Telefonauskunft und Erdbeermarmelade gemacht und ist damit zum Star geworden. Doch die besten Jahre hat die einstige Werbe-Ikone offenbar hinter sich. Experten bescheinigen ihr schon seit einiger Zeit sinkenden Marktwert aufgrund des Imagewechsels vom sexy Luder zur biederen Ehefrau.

Wirbt künftig im Fernsehen für Paulaner: Verona Pooth. (Foto: Foto: dpa)

Erst vor wenigen Tagen wurde auch das Bild der braven Gattin angekratzt: Die Steuerfahnder klingelten an der Villa von Verona Pooth in Meerbusch bei Düsseldorf wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.

Nun kommt der nächste Schlag: Verona Pooth ist um einen lukrativen Werbevertrag ärmer. Der Marmeladenhersteller Schwartau verzichtet künftig auf die 40-Jährige, die den Kunden die erste Konfitüre im Kühlregal schmackhaft machen sollte.

Eine Sprecherin der Firma aus Bad Schwartau bei Lübeck bestätigte einen Bericht des Portals Horizont. Demnach lief ein Jahresvertrag mit Pooth Ende Februar aus. Er wurde nicht verlängert.

Am 24. März sorgte die Ehefrau von Pleite-Unternehmer Franjo Pooth für Schlagzeilen, nachdem die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Durchsuchung der Villa in Meerbusch angeordnet hatte. In dem gegen die Entertainerin eingeleiteten Verfahren geht es um steuertechnische Fragen. So soll geklärt werden, ob "bestimmte Zahlungen als Betriebsausgaben absetzbar waren" erklärte der Düsseldorfer Staatsanwalt Michael Marx-Manthey.

Pooth weist alle Vorwürfe zurück - und ging in den vergangenen Tagen in eigener Sache in die Offensive: Sie äußerte sich auf möglichst allen Kanälen mit demonstrativer Gelassenheit. "So war das bei der Steuerrazzia" betitelt die Bild ein Interview mit der Entertainerin. Die Steuerfahnder seien sehr höflich gewesen und hätten bis zum Eintreffen ihres Anwaltes mit ihr eine Tasse Kaffee getrunken, schilderte sie.

Produkt statt Pooth

Schwartau-Manager Sebastian Schaeffer sagte Horizont, die Negativschlagzeilen in Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Pooth hätten bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Grund sei vielmehr eine neue Marketingstrategie des Unternehmens. Die neue Kampagne solle das Produkt stärker in den Mittelpunkt rücken.

Die Schwartauer Werke hatten die 40-Jährige für die Konfitüre als Testimonial verpflichtet: "Damit wollten wir die Marke bekannt machen", sagte Schaeffer Horizont.

Festhalten an Verona Pooth will übrigens die Brauerei Paulaner: Die teilte mit, man wolle einen bereits gedrehten Fernsehspot wie geplant ausstrahlen. Der Werbevertrag mit dem Münchner Bierhersteller Paulaner im September des vergangenen Jahres war für Pooth der erste seit geraumer Zeit. Die Dreharbeiten fanden im Münchner Westpark statt. Verraten wurde nur, dass Verona eine "tragende" Rolle spielen dürfe.

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