Vermisstes Mädchen:Neue Hinweise auf Tod von Madeleine

Lesezeit: 1 min

Die Blutspuren, die Leichenspürhunde in einer Ferienwohnung von Madeleines Eltern entdeckten, sind angeblich nicht das einzige Indiz dafür, dass die Vierjährige nicht mehr am Leben ist - das sagte ein namentlich nicht genannter Ermittler einer portugiesischen Zeitung.

Im Fall der vermissten Madeleine gibt es nach portugiesischen Presseberichten neue Hinweise auf den Tod des britischen Mädchens. Die Blutspuren, die Leichenspürhunde in einer Ferienwohnung von Madeleines Eltern in Südportugal entdeckten, seien nicht das einzige Indiz dafür, dass die Vierjährige nicht mehr am Leben sei, sagte ein namentlich nicht genannter Ermittler der Zeitung Público.

Die Annahme, dass die Kleine tot sei, stütze sich auf eine "Reihe von Ermittlungsergebnissen und nicht allein auf den Geruchssinn der Spürhunde".

Nähere Einzelheiten nannte der Beamte nicht. Nach einem Bericht der Zeitung "Jornal de Notícias" schlugen die Spürhunde nicht nur in der Ferienwohnung im Algarve-Badeort Praia da Luz an, sondern auch an anderen Stellen.

Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Küstenabschnitte in der Umgebung abgesucht. Sie hatte auch einen Meereskundler befragt, welche Strömungen in diesem Seegebiet zur Zeit des Verschwindens von Madeleine geherrscht hatten. Der Wissenschaftler bestätigte, dass die Befragung vor mehreren Wochen stattgefunden habe. Dies deutet nach Medienberichten darauf hin, dass die Polizei annimmt, dass das Mädchen möglicherweise nach seinem Tod ins Meer geworfen wurde.

Ein Ermittler sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Lusa: "Die Fahndungsschritte der letzten Tage deuten darauf hin, dass die Polizei nach einer Leiche sucht."

Kein konkreter Verdacht gegen die Eltern

Die Hypothese einer Entführung sei allerdings nicht völlig ausgeschlossen. Der Beamte wies die Kritik zurück, die in britischen Medien an der portugiesischen Kriminalpolizei laut geworden war: "Von Anfang an waren britische Beamte in die Ermittlungen einbezogen. Über alle Fahndungsschritte wird von portugiesischen und britischen Polizisten gemeinsam entschieden."

Der Ermittler wies darauf hin, dass gegen die Eltern des Mädchens kein konkreter Verdacht erhoben werde. "In einem Fall wie diesem sind jedoch alle Beteiligten verdächtig, bis wir Gewissheit haben."

Das Ehepaar McCann war am Mittwochabend erneut von der Polizei in Portimão in Südportugal befragt worden. Ein Sprecher der Familie betonte, dass Madeleines Eltern dabei nicht verhört worden seien. Es habe sich vielmehr um eines der üblichen Routine-Treffen gehandelt, bei denen die Eltern sich über den Fortgang der Ermittlungen erkundigten.

Mehrere portugiesische Zeitungen berichteten, das Ehepaar sei von den Beamten über angebliche Widersprüche in früheren Aussagen befragt worden. Die damals knapp vierjährige Madeleine war am 3. Mai in Südportugal unter ungeklärten Umständen aus der Ferienwohnung ihrer Eltern verschwunden. Seither fehlt jede Spur von dem Mädchen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: