Verkehrstote:Vorsicht, Sonnenschein

SZ-Grafik; Quelle: Statistisches Bundesamt (Foto: verkehrstote_pano)

Im zweiten Jahr in Folge ist die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland gestiegen. Schuld könnte das milde Wetter sein.

Die Zahl der Verkehrstoten ist das zweite Jahr in Folge gestiegen. Auf Deutschlands Straßen starben im vergangenen Jahr 3475 Menschen, 2,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der leichte Anstieg bei den Verkehrsopferzahlen könne mit den "günstigen Witterungsbedingungen" im Jahr 2015 erklärt werden. Das schöne Wetter habe nicht nur Fußgänger und Zweiradfahrer nach draußen gelockt, sondern auch Autolenker zum gefährlich schnellen Rasen verleitet. Offenbar vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, denn dort war der Anstieg bei den tödlich Verunglückten mit 6,9 und 6,8 Prozent gegenüber 2014 besonders auffällig. In Brandenburg war das Risiko, tödlich zu verunglücken, gemessen an der Einwohnerzahl, mit 73 Todesopfern je eine Million Einwohner am größten.

3475 Verkehrstote bei 53,7 Millionen Fahrzeugen - das steht in keinem Verhältnis zu 1970, wo bei nur 16,7 Millionen Fahrzeugen 19 193 Verkehrstote gezählt wurden. Und wären die Unfallraten noch genauso hoch wie 1938, so wären - rein rechnerisch - jährlich gar 120 000 Verkehrstote zu erwarten. Gefahr droht jedoch von neuer Seite: Eine US-Studie hat gerade erst gezeigt, dass die Bedienung von Smartphones und Navigationsgeräten die Unfallgefahr um das Dreifache erhöht.

© SZ vom 26.02.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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