Vergewaltigungs-Prozess:Zeugin belastet Türck

Im Prozess gegen den früheren Moderator Andreas Türck widersprechen sich die Zeugen erheblich. Nachdem ein früherer Freund Türcks von einer Gewaltanwendung nichts mitbekommen haben wollte, berichtete nun eine Freundin des mutmaßlichen Opfers von Hinweisen auf eine Vergewaltigung.

Die Freundin des heute 29 Jahre alten mutmaßlichen Opfers sagte, sie habe in der Nacht zum 25. August 2002 auf einer Frankfurter Brücke aus rund 30 Metern Entfernung undeutlich eine sexuelle Annäherung zwischen Türck und der Bankkauffrau erkannt. Dass es sich um eine Vergewaltigung gehandelt habe, sei ihr erst später bei einem Schwächeanfall der Freundin auf dem Weg zu einem Taxi klar geworden, berichtete die 24-jährige am zweiten Verhandlungstag.

Das Opfer sei zu Boden gegangen, habe laut geweint, sich übergeben und am ganzen Körper gezittert. Auch nach der Rückkehr in ihre Wohnung habe die Bankkauffrau geschluchzt und gezittert. Immer wieder habe sie gesagt, sie sei von Türck vergewaltigt worden.

Strafanzeige abgelehnt

Eine Strafanzeige bei der Polizei und eine ärztliche Untersuchung habe sie jedoch abgelehnt. Die Zeugin ergänzte, dass das mutmaßliche Opfer regelmäßig Kokain genommen und an erheblichen Essstörungen gelitten habe.

Die Aussage der Zeugin, die das Opfer als ihre beste Freundin bezeichnete, stand in erheblichem Widerspruch zu den Ausführungen eines früheren Freundes von Türck am ersten Verhandlungstag. Er habe damals auf der Brücke keinerlei Anhaltspunkte für eine Gewaltanwendung Türcks wahrgenommen, hatte dieser Zeuge am Dienstag ausgesagt.

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