Venezuela:Alle 152 Tote nach Flubzeugabsturz geborgen

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Einen Tag nach dem Absturz der kolumbianischen Chartermaschine bleibt die Ursache für das Unglück weiter unklar. Ehemaligen Passagieren zufolge, hatte die Maschine bereits in der vergangenen Woche mit technischen Problemen zu kämpfen.

Am Dienstag bargen Suchmannschaften in Venezuela bis zum Einbruch der Dunkelheit fast alle 152 Todesopfer. Es seien 164 Plastiksäcke mit sterblichen Überresten in die 40 Kilometer von der Absturzstelle gelegene Stadt Machiques im Nordwesten des Landes gebracht worden, sagte Bürgermeister Alberto Márquez.

Rettungsteams bargen bis in den späten Abend die Opfer des Flugzeugabsturzes. (Foto: Foto: AP)

Bei den Toten handelt es sich um Touristen , darunter ein 21 Monate altes Kleinkind, und acht kolumbianische Besatzungsmitglieder. Alle Reisenden waren französische Staatsbürger aus Martinique, die von einem einwöchigen Urlaub zurückkehren wollten.

Die Identifizierung der Urlauber und der Besatzungs werde jedoch schwierig und in einigen Fällen vielleicht sogar unmöglich sein, sagte Bürgermeister Márquez weiter.

Stimmenrekorder bleibt weiter verschwunden

Auch einer der beiden Flugschreiber der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-82 der West Caribbean Airways ist während der Bergungsarbeiten gefunden worden. Der Stimmenrekorder sei jedoch noch nicht geborgen worden, erklärte der Leiter der Rettungsteams, Javier Perez.

Unterdessen berichteten frühere Passagiere der Unglücksmaschine von Problemen mit dem Jet schon in der vergangenen Woche. Die Maschine sei zuletzt auf der Strecke von der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá über Medellín und Panama zur Karibik-Insel San Andrés eingesetzt worden, berichtete der kolumbianische Fernsehsender RCN.

Am Mittwoch vergangener Woche habe sich der Abflug von Bogotá Richtung San Andrés wegen nicht näher bezeichneter technischer Probleme um vier Stunden verzögert. Auch bei der Zwischenlandung in Medellín habe es erneut Probleme und stundenlanges Warten gegeben, hätten die Passagiere berichtet.

Maschine brannte bereits in der Luft

Die Fluggäste seien in San Andrés schließlich höchst verärgert eingetroffen, nachdem sie fast 24 Stunden unterwegs gewesen seien, berichtete der Sender weiter. Der Rückflug dieser Reisegruppe von San Andrés nach Bogotá am Montag, der letzte Einsatz vor dem Unglücksflug, sei dann aber ohne Verzögerungen verlaufen.

Der Pilot hatte am Dienstagmorgen kurz vor dem Absturz von Problemen mit beiden Triebwerken berichtet. Ein Augenzeuge, der in der Nähe der Absturzstelle wohnt, sagte im Fernsehen, das Flugzeug habe schon in der Luft auf der rechten Seite gebrannt.

Die Unglücksmaschine sei schon im Juli für vier Tage auf Anweisung des Herstellers wegen technischer Mängel stillgelegt worden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN. Vor dem Abflug aus Panama habe es jedoch keine Probleme gegeben, und nach Angaben des französischen Verkehrsministers Dominique Perben wurde sie in den vergangenen sechs Monaten zwei Mal von den französischen Behörden auf Martinique kontrolliert. Dabei seien keine Mängel festgestellt worden.

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