Jugendliche Vandalen haben den Expresszug schwer beschädigt, mit dem Harry Potter alljährlich nach den Ferien zurück in die Zauberschule Hogwarts fährt.
Bei einem nächtlichen Überfall auf das Eisenbahndepot in der nordwestenglischen Ortschaft Carnforth (Grafschaft Lancashire) zerschlugen die "Muggles", wie in der Potter-Welt alle menschlichen Wesen ohne Zauberkraft heißen, mit Hämmern mehr als 230 Scheiben in den Waggons des weltberühmten Zuges.
Wie die Zeitung "The Sun" am Freitag berichtete, waren mindestens sechs junge Leute an dem Einbruch und den Verwüstungen beteiligt, unter ihnen auch Zehnjährige. Ob "nur" Zerstörungswut eine Rolle spielte oder ob die Tat zielgerichtet gegen die "Harry Potter"-Saga und deren Fans gerichtet war, ist nach Angaben der Ermittler noch völlig unklar.
Die Transportpolizei teilte mit, die Zerstörungen an dem Zug seien bereits am 10. März angerichtet worden. Trotz einer umfangreichen Spurensuche und einer Fahndung habe jedoch noch niemand festgenommen werden können. Die mehr als 40 Jahre alten Waggons, die in den "Harry Potter"-Filmen als Hogwarts-Express benutzt werden, gehören der West Coast Railway Company.
Das private Bahnunternehmen schätzte den Schaden an dem Zug auf rund 50 000 Pfund (75 000 Euro). "Wir sind hier alle sehr wütend und enttäuscht", sagte ein Firmensprecher. "Am liebsten würden wir diesen kleinen Mistkerlen den Hosenboden versohlen. Wie es scheint, ist in dieser Welt nichts mehr heilig."
Die Waggons sollen nun von der kommenden Woche an repariert werden. Wann der Zug wieder für touristische Sonderfahrten durch England eingesetzt werden könne, sei aber noch unklar, sagte ein Firmensprecher. Im Kino sind ist der Hogwarts-Express, der stets am legendären Bahnsteig 9 3/4 in Londons King's Cross Station abfährt, das nächste Mal von Mitte Juli an zu sehen.
Dann läuft der neue Film "Harry Potter und der Orden des Phönix" an. Auch in den nächsten beiden Filmen soll der Zug noch unter Volldampf nach Hogwarts rollen sowie streckenweise auch fliegen.