USA:Überlebensdrama in den Bergen

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Nach neun Tagen ist eine vermisste Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern im US-Westküstenstaat Oregon gerettet worden. Vom Ehemann, der aufgebrochen war, um Hilfe zu holen, fehlt noch jede Spur.

Überlebensdrama in den verschneiten Bergen von Oregon: Eine seit neun Tagen vermisste Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern ist am Montag in dem US-Westküstenstaat von Suchteams entdeckt und gerettet worden. Die Familie aus San Francisco war auf der kaum befahrenen Bergstraße im Schnee stecken geblieben, berichtete der San Francisco Chronicle.

Ganz aufgebracht: Kati Kim und ihr Baby unmittelbar nach ihrer Rettung. (Foto: Foto: AP)

Vor zwei Tagen hatte sich der 35-jährige Ehemann zu Fuß auf den Weg gemacht, um Hilfe zu holen. Von ihm fehlte in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) noch jede Spur. Die Polizei wollte die Suche nach dem Vater der Kinder auch in der Dunkelheit fortsetzen.

SOS per Regenschirm

"Sie sind in sehr guter Verfassung, wenn man bedenkt, dass sie neun Tage in der Wildnis verbracht haben", sagte ein Polizeisprecher über den Zustand der 30 Jahre alten Mutter, Kati Kim, und ihrer Töchter Penelope (4) und der sieben Monate alten Sabine.

Suchhubschrauber hatten die Familie in der einsamen Bergregion ausmachen können. Die Mutter schwenkte einen Regenschirm mit dem selbst gebastelten Buchstaben-Hilferuf SOS, teilte die Polizei mit.

Kims Angaben zufolge hatte sich der Wagen auf einer Seitenstraße in Schnee und Büschen festgefahren. Sie wärmten sich zunächst am laufenden Motor, bis das Benzin ausging. Dann verbrannten sie die Reifen, um Wärme zu erzeugen und auch in der Hoffnung, durch den Rauch entdeckt zu werden.

Muttermilch zum Überleben

Die Familie hatte als Reiseproviant nur einige Snacks und etwas Trinkwasser mit sich. Als die Vorräte ausgingen, gab die Frau ihren Kindern Muttermilch. Die vierjährige Penelope bedankte sich bei ihren Rettern in einem Krankenhaus nach ihrer ersten Mahlzeit in neun Tagen, dass sie "es hier liebe", berichtete der Chronicle.

Die Suche nach der Familie hatte am 27. November begonnen, als sie entgegen den Plänen nicht in einem Hotel an der Küste von Oregon eingetroffen waren. Die Polizei hatte aber zunächst nur wenig Anhaltspunkte, weil der Ort über verschiedene Straßen erreichbar war.

Ein schwaches Mobiltelefon-Signal grenzte dann den Suchbereich ein. In der entlegenen Region war es den Reisenden aber nicht gelungen, über ihr Handy Hilfe zu holen.

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