USA:Jackson will seine Unschuld selbst beteuern

Lesezeit: 1 min

In dem Prozess wegen Kindesmissbrauchs wird Popstar Michael Jackson selbst in den Zeugenstand treten und aussagen. Das ist riskant, da er in einem Kreuzverhör schlecht dastehen könnte. Jacksons Anwalt ging unterdessen zum Angriff über.

Dies stellte Anwalt Thomas Mesereau bei seinem Eröffnungsplädoyer im Gericht in Santa Maria (Kalifornien) in Aussicht. Dabei werde sein Mandant die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ausräumen.

Prozessbeobachter sprachen von einem riskanten Manöver, bei dem Jackson im Kreuzverhör mit der Staatsanwaltschaft möglicherweise schlecht dastehen könnte.

Laut Anklage soll der Sänger im Frühjahr 2003 auf seiner Neverland Ranch einen damals 13-jährigen Jungen sexuell belästigt und ihn mit Alkohol gefügig gemacht haben.

Als erster Zeuge der Anklage trat der britische Journalist Martin Bashir in den Zeugenstand. Er hatte sich zunächst gegen eine Befragung gewehrt, wurde aber von Richter Rodney Melville vor Gericht zitiert.

Leben mit Michael Jackson

Den Juroren wurde Bashirs knapp zweistündige TV-Dokumentation "Leben mit Michael Jackson" gezeigt. Darin ist der Sänger Hand in Hand mit dem jugendlichen Ankläger zu sehen.

Schlagzeilen machte bei der Fernsehausstrahlung im Frühjahr 2003 vor allem Jacksons Bekenntnis, dass Jungen bei ihm im Bett übernachten würden, was der Sänger als harmlose Pyjama-Party beschrieb.

Staatsanwalt Tom Sneddon hatte in seinem Plädoyer am Vortag den Popstar als Kindsverführer dargestellt, der seinem krebskranken Opfer Alkohol gab und ihn unsittlich berührt habe. Mesereau nannte die Belästigungsvorwürfe "absurd".

Bei der Durchsuchung von Jacksons Schlafzimmer seien keine DNA-Spuren des jugendlichen Anklägers gefunden worden, führte der Verteidiger weiter aus.

"Wilde und ungezogene Kinder"

Mesereau wies auch Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück, der Popstar habe den Jungen betrunken gemacht und ihm Sex-Zeitschriften gezeigt. Den jetzt 15-Jährigen und seinen jüngeren Bruder charakterisierte er als "manchmal wilde" und ungezogene Kinder.

Diese hätten sich auf Jacksons Neverland Ranch heimlich Alkohol beschafft und unerlaubt im Schlafzimmer des Popstars herumgestöbert.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: