USA:"Ernesto" schwächt sich ab und erreicht Florida

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Der Wirbelsturm hat auf dem Weg durch die Karibik an Kraft verloren und deswegen nur wenige Schäden angerichtet. Allerdings ist die Gefahr für andere amerikanische Bundesstaaten noch nicht gebannt.

Es wird erwartet, dass Ernesto in den nächsten Stunden als abgeschwächter tropischer Sturm über Florida hinwegzieht, viel Regen bringt und dann wieder in Richtung Atlantik dreht. Dort könnte er neue Kraft tanken und möglicherweise wieder Hurrikan-Status erlangen, bevor er dann Georgia oder North Carolina oder South Carolina erreicht.

Dieser Mann findet Ernesto gar nicht so schlecht - er nutzt die durch den Sturm verursachten Wellen für eine Runde Jet Ski (Foto: Foto: Reuters)

Die Böen in Florida erreichten Geschwindigkeiten von knapp 100 Stundenkilometern. Bei zwei wetterbedingten Unfällen starben dort zwei Menschen. Floridas Gouverneur Jeb Bush hatte bereits am Sonntag vorsorglich den Notstand ausgerufen, um die Nationalgarde mobilisieren zu können.

"Ich bin überrascht, dass er nicht stärker wurde", sagte Max Mayfield, Direktor des Nationalen Hurrikanzentrums der USA. "Als Hauseigentümer bin ich sehr glücklich, als Meteorologe bin ich es nicht."

Die meisten Wetterexperten hatten erwartet, dass der Sturm über dem warmen karibischen Meer neue Energie auftanken und wieder stärker würde. Ernesto war vorübergehend sogar als Hurrikan eingestuft worden.

Nach dem Durchzug von Ernesto kehrt Kuba zur Normalität zurück. Wie die Behörden in Havanna mitteilten, habe der Tropensturm keine Todesopfer gefordert. Die ersten der insgesamt mehr als 700.000 Evakuierten kehrten den Angaben zufolge wieder in ihre Wohnhäuser zurück.

Ernesto war am Montag mit Windgeschwindigkeiten von 65 Stundenkilometern über die Insel hinweggezogen. Tagelang gingen heftige Regenfälle nieder.

Nasa bringt Space Shuttle an Startrampe

Wegen Ernesto hatte die Nasa ihre startbereite Raumfähre "Atlantis" am Dienstag auf den Weg in den Hangar geschickt. Nach einer Abschwächung des Sturms stoppte die US-Weltraumbehörde jedoch fünf Stunden später die ganze Aktion wieder und brachte das Space Shuttle an die Startrampe zurück. Die "Atlantis" hatte bereits fast die Hälfte des zwölfstündigen Wegs zum Hangar zurückgelegt.

Die Nasa will offenbar nichts unversucht lassen, die "Atlantis" bis spätestens 7. September zur Internationalen Raumstation ISS fliegen zu lassen. Nach einem Blitzeinschlag in der Startrampe musste schon der für Sonntag geplante Start verschoben werden. Wegen des heraufziehenden Tropensturms "Ernesto" hatte die Nasa auch einen Start am Dienstag abgesagt.

Gedenken an Opfer von New Orleans

In New Orleans hatten ein Jahr nach dem Hurrikan "Katrina" US- Präsident George W. Bush und die Einwohner der Louisiana-Metropole der mehr als 1500 Todesopfer gedacht. Auf der Gedenkveranstaltung übernahm Bush noch einmal die volle Verantwortung für die schleppende Hilfe nach der größten Naturkatastrophe in der Geschichte der USA.

Dieser Jahrestag sei nicht das Ende, sagte Bush. Die Regierung werde an der Seite der Menschen stehen, bis der Wiederaufbau erledigt sei.

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