US-Magier:Eine Woche in der Wasserblase

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Eine Woche lang hat es der Aktionskünstler David Blaine unter Wasser ausgehalten - so lange wie kein Mensch zuvor. Am Ende wollte er auch noch den Rekord im Luftanhalten brechen. Doch dafür war er zu geschwächt.

Eine Woche lang hatte es Blaine in der mit Wasser gefüllten Blase ausgehalten - doch für den Abschluss der Aktion hatte er sich etwas zu viel vorgenommen: Am Ende war der Magier so geschwächt, dass er den anvisierten Rekord im Luftanhalten nicht mehr brechen konnte.

Nach einer Woche wieder aufgetaucht: David Blaine. (Foto: Foto: dpa)

Mit geschlossenen Augen hörte er seinem Trainer Kirk Krack zu, der ihn über ein Mikrofon betreute. "Entspann' Dich, sehr gut, einfach. Das machst Du sehr gut", sagte der renommierten Freediving-Lehrer.

Als Blaine aber nach sechs Minuten begann, die Stirn zu runzeln und angespannt wirkte, griffen zwei Taucher ein und holten den 33-Jährigen nach "nur" sieben Minuten und acht Sekunden aus seinem Aquarium im Zentrum von New York heraus.

Geplant hatte er neun Minuten. Der derzeitige Weltrekord liegt bei acht Minuten und 58 Sekunden.

Der US-Rekordzauberer hatte auch keine Kraft mehr, sich unter Wasser von den rund 50 Kilogramm schweren Eisenketten, neun Vorhängeschlössern und vier Paar Handschellen zu befreien, die ihn am Boden halten sollten.

Doch insgesamt befand sich der nur mit einer Hose, Stiefeln und schwarzen Handschuhen bekleidete Blaine 176 Stunden in der knapp zweieinhalb Meter hohen Plexiwasserkugel - und das allein ist schon ein Rekord.

Blaine hatte sich seit Montag vergangener Woche in dem Aquarium aufgehalten. Dabei trug er einen Taucherhelm, der es ihm ermöglichte, zu atmen und mit der Außenwelt zu kommunizieren.

Auch gab es darin Schläuche für die Nahrungsaufnahme. Am Montagabend ließ sich Blaine dann in Ketten legen und anschließend den Taucherhelm entfernen. Doch um sich selbst wieder zu befreien war er offenbar zu schwach.

Blaine hatte seit Dezember für den Einsatz trainiert, zum Teil mit der Unterstützung der amerikanischen Marine. Er nahm ferner gut 20 Kilogramm ab, damit seine Körper weniger Sauerstoff benötigen würde.

"Das war eine schwierige Woche", sagte Blaine unter Tränen, nachdem er einige Sekunden unter einer Sauerstoffmaske gesteckt hatte. "Ich bin tief gerührt von der Unterstützung all' dieser Menschen in New York und in der ganzen Welt."

"Danke, ich liebe Euch alle", rief er vom Rand des Aquariums den tausenden Zuschauern zu, die sich vor dem Lincolncenter in Manhattan versammelt hatten und den jungen Mann mit "David, David"-Rufen feierten.

Gestützt von seinem Trainer, den Tauchern und seinem Arzt kletterte Blaine anschließend auf den Boden herunter. Dort wurde er einer umfassenden ärztlichen Untersuchung unterzogen. Im Laufe der Woche war der Magier immer schwächer geworden und hatte unter anderem Probleme mit seinen Händen, von denen sich die papierweiß gewordene Haut pellte. Zudem sank sein Blutdruck auf bedenkliche Weise.

"Seine Hände und Füße sind schwer in Mitleidenschaft gezogen worden", hatte Krack am Montagmorgen gesagt. Blaine werde wie von Nadelstichen gepeinigt, die Haut sei dabei zu reißen, seine Hände seien unbeweglich geworden. Zudem habe er zunehmend Rötungen am ganzen Körper. Am meisten Sorgen machte sich der Trainer aber wegen der Gefährdung von Herz und Lunge.

Blaine hat schon öfter mit seinen Aktionen weltweit Aufsehen erregt: So fastete er 44 Tage lang in einem Glaskasten über der Themse in London. Ein anderes Mal ließ er sich drei Tage lang in einen Eisblock einmauern.

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