Urteil in Berlin:Höchststrafe für Mörder des kleinen Christian

Vergangenen August hat Keith M. den sieben Jahre alten Christian zu Tode geprügelt. Heute sprach das Berliner Landgericht das Urteil: Der mittlerweile 17-Jährige muss zehn Jahre in Haft.

Damit verhängte das Landgericht Berlin die höchst mögliche Jugendstrafe.

Bereits zu Prozessbeginn hatte der heute 17-Jährige Angeklagte Keith M. gestanden, den Nachbarsjungen im vergangenen August mit Tritten und einem Ast aus "persönlichem Frust" zu Tode geprügelt zu haben.

Das Gericht habe von einer heimtückischen Tat und von Mordlust gesprochen, sagte Verteidiger Matthias Zieger. Zwar hat das Gericht eine verminderte Schuldfähigkeit festgestellt, unter anderem wegen einer Persönlichkeitsstörung. Diese habe sich aber nicht strafmindernd ausgewirkt, sagte Zieger.

Der Vater fand den toten Sohn

Der kleine Christian war am 27. August 2005 nahe der Wohnung seiner Eltern von seinem Vater in einem Waldgrundstück tot aufgefunden worden. Er entdeckte die nackte Leiche seines Sohnes unter einer Plane. Drei Tage später nahm die Polizei den Mörder fest, seine DNA-Spuren fanden sich am Tatort und an der Kinderleiche.

Die Ermittler schlossen einen sexuellen Hintergrund rasch aus. Die Tat hatte in Berlin eine politische Debatte über den Umgang mit jugendlichen Straftätern ausgelöst. Keith M. war nach einer Schlägerei nur wegen eines ausgesetzten Haftbefehls auf freiem Fuß.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: