Urteil gegen Mitglied des Ku-Klux-Klan:Lebendig in den Mississippi geworfen

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Vor mehr als 43 Jahren hat er zwei Jungen grausam ermordet. Jetzt muss der 71-Jährige mit lebenslanger Haft rechnen.

Mehr als 43 Jahre nach der Ermordung von zwei schwarzen Jugendlichen in Mississippi hat ein Geschworenengericht in diesem US-Staat ein Urteil gefällt: Der 71-jährige James Ford Seale aus dem rassistischen Ku Klux Klan wurde in Jackson wegen Entführung und Verschwörung schuldig gesprochen.

James Seale: Vor mehr als 43 Jahren warf er zwei Jungen lebendig in den Mississippi. (Foto: Foto: ap)

Wenn am 24. August das Strafmaß verkündet wird, muss er mit lebenslanger Haft rechnen.

Charles Eddie Moore und Henry Hezekiah Dee, beide 19 Jahre alt, verschwanden am 2. Mai 1964 und wurden später im Mississippi tot aufgefunden.

"Ich danke dem Herrn, dass wir Gerechtigkeit erfahren haben", sagte Dees ältere Schwester Thelma Collins vor dem Gerichtsgebäude.

Seale nahm den Schuldspruch mit reglosem Gesicht auf. Auch als er von Polizisten aus dem Saal geführt wurde, zeigte er keine äußerliche Regung. Er wurde in das Bezirksgefängis nördlich von Jackson gebracht.

Wichtigster Zeuge in dem Prozess war Charles Marcus Edwards, der auch dem Ku-Klux-Klan (KKK) angehörte. Nachdem ihm Straffreiheit zugesichert worden war, sagte er aus, dass er mit Seale zur gleichen KKK-Gruppe gehört habe.

Die beiden Anhalter Dee und Moore seien lebendig in den Kofferraum von Seales Auto gesperrt und auf einen Bauernhof gefahren worden. Später seien die beiden gefesselt zum Mississippi gebracht worden.

Seale habe ihm gesagt, dass die Jugendlichen mit schweren Gewichten lebendig in den Fluss gestoßen worden seien.

Der Fall gehört zu einer Reihe von Verbrechen weißer Extremisten, die während der Rassenunruhen und Bürgerrechtskämpfe in den fünfziger und sechziger Jahren in den USA begangen wurden.

Die US-Justiz hat mehrere rassistische Morde aus den sechziger Jahren neu aufgegriffen. Vor einem Jahr wurde der 80-jährige Edgar Ray Killen wegen des gewaltsamen Todes von drei Bürgerrechtlern in Mississippi zu drei Mal 60 Jahren Gefängnis verurteilt.

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