Unwetterwarnung:Das Chaos blieb aus

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Das von Meteorologen angekündigte Verkehrschaos im Norden und Osten Deutschlands ist bislang ausgeblieben. Die Zahl der Unfälle liege sogar unter dem Durchschnitt, sagte die Polizei in Chemnitz. Noch geben die Wetterpropheten aber nicht endgültig Entwarnung.

Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee behinderten am Donnerstag in den neuen Bundesländern den Verkehr. Das von Meteorologen angekündigte Verkehrschaos blieb nach Polizeiangaben aber aus. Die Zahl der Unfälle sei insgesamt geringfügig und liege unter dem Durchschnitt, sagte ein Sprecher in Chemnitz. "Es ist halt Winter."

Dresden im Schnee. (Foto: Foto: AP)

Vereinzelt kam es zu Unfällen mit Blechschäden, Menschen wurden selten verletzt. Lastwagen blieben zeitweise im Schnee stecken. Auf den Bergstrecken galt für Transporter Schneekettenpflicht.

Winterdienst im Dauereinsatz

Der Winterdienst war seit Mittwochnachmittag durchgehend mit allen verfügbaren Kräften im Dauereinsatz. "Die Fahrer der Räumfahrzeuge sind pausenlos im Einsatz", sagte Beate Bodnar von der Chemnitzer Stadtreinigung. Dennoch waren zahlreiche Autobahnen wie die A 4 Dresden-Chemnitz-Eisenach weiter mit Schnee bedeckt.

Auf den Bahnstrecken wurden vereinzelt Weichen frei geschaufelt, sagte ein Sprecher. Verspätungen durch Schnee gebe es aber nicht. Ein Problem hätten die Züge erst, wenn Schneeverwehungen eintreten. Dann könnten etwa Triebwagen stecken bleiben.

Auf der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein) legten starke Schneeverwehungen den Verkehr allerdings fast völlig lahm. Die meisten Straßen seien auf Grund des anhaltenden Schneefalls und des starken Windes unpassierbar, hieß es zunächst. Später entspannte sich die Lage auf der Ostseeinsel aber zunehmend und die meisten Straßen waren wieder frei.

Stecken geblieben

Lediglich zwischen Petersdorf und Lemkendorf im Westen der Insel saßen kurzfristig acht Autofahrer im Schnee fest, weil ein Fahrzeug stecken geblieben war. Ein Bauer zog sie mit seinem Trecker heraus. "Die Räumdienste arbeiten daran, die Insel sauber zu bekommen", sagte eine Polizeisprecherin.

Auch in Niedersachsen hatten die Autofahrer mit Schnee und Glätte zu kämpfen, doch blieb auch hier das befürchtete Chaos aus. Es habe gebietweise zwar stark geschneit, doch werde der Wind erst im Tagesverlauf auffrischen, sagte ein Sprecher des Wetterdienstes Meteomedia. Dann könne es vor allem im östlichen Teil des Landes gefährliche Schneeverwehungen geben.

Flugreisende müssen generell mit einer halben Stunde Verspätung rechnen. Auf den Flughäfen in Berlin und Leipzig/Halle läuft der Verkehr zähflüssig. Ursache für den späteren Abflug seien vereiste Maschinen, sagte ein Sprecher des Flughafens Berlin-Tegel. Bei kräftigen Schneeverwehungen müsse der Flugverkehr zeitweise unterbrochen werden.

Neues Schneegebiet am Mittag

Dem Wetterdienst Meteomedia zufolge lässt der Schneefall am Vormittag vorübergehend nach. Am Mittag ziehe ein neues Schneegebiet von Osten heran. Die Meteorologen rechnen mit Schneemengen von bis zu zehn Zentimeter. Mit dem neuen Schneegebiet frische auch der Wind zunehmend auf, so dass es vor allem in Berlin und Brandenburg Schneeverwehungen geben könne.

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