Unwetter:England rechnet mit neuen Sturzfluten

Lesezeit: 2 min

Nach den verheerenden Fluten in England sind noch immer mehr als 130.000 Haushalte ohne Wasser, und schon drohen der Region neue Unwetter. Derweil lodern Feuer auf den Kanaren.

Die Menschen in den englischen Flutgebieten kommen nicht zur Ruhe. Am Samstag mussten sie sich auf weitere heftige Regenfälle und neue Überschwemmungen vorbereiten. Die Meteorologen hatten für die Nacht zum Sonntag bis zu vier Zentimeter Regen vorausgesagt. Auch mit Sturzfluten sei zu rechnen.

Die Straßen stehen vielerorts - wie hier in Oxford - noch unter Wasser (Foto: Foto: AP)

Die schlimmsten Fluten seit 60 Jahren forderten in England inzwischen ein weiteres Menschenleben. Auf der Suche nach einem vermissten 19-Jährigen aus der westenglischen Stadt Tewkesbury sei am Samstag eine Leiche in einem überschwemmten Feld gefunden worden, teilte die Polizei der Grafschaft Gloucestershire mit. Damit stieg die Zahl der Hochwasser-Toten auf mindestens neun.

15.000 Häuser sind durch die Wassermassen beschädigt worden. Der Gesamtschaden könne bis zu fünf Milliarden Pfund (7,5 Milliarden Euro) betragen, berichtete die BBC unter Berufung auf Versicherer.

Mehr als 130.000 Haushalte sind in der am schlimmsten getroffenen Region Gloucestershire immer noch ohne Wasserversorgung. Die Polizei kündigte drakonische Strafen für Vandalen an, die die aufgestellten Wassertanks beschädigten. In einige Tanks hatten Menschen uriniert. Zudem warnten Experten vor einer Rattenplage; die Tiere könnten aus der Kanalisation geschwemmt werden und Krankheiten übertragen.

Waldbrand auf La Gomera

Auf der kanarischen Insel La Gomera wütet derweil ein Waldbrand in der Nähe Garajonay-Nationalparks, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Rund 60 Einwohner aus mehreren Dörfern in der Gegend um Vallehermoso im Nordwesten der Insel mussten ihre Häuser verlassen, wie der spanische Rundfunk berichtete. Temperaturen um 40 Grad und starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Auf der Nachbarinsel Gran Canaria kämpften Helfer derweil gegen einen Waldbrand an, der den Inagua-Naturpark bedrohte.

In Griechenland loderten auch am Samstag noch hunderte Brände, tausende Hektar Waldfläche wurden vernichtet. Zwei neue Feuer brachen in der Nähe von Kastoria aus, ein weiteres in Agia Marina, nicht weit von der Hauptstadt Athen entfernt.

Leicht entspannt hat sich die Lage im Kampf gegen eine verheerende 40 Kilometer lange Feuerfront entlang der nördlichen Küstenlinie des Peloponnes. Die Flammen, die in den vergangenen Tagen rund 100 Häuser zerstört hatten, konnten nach Angaben der Einsatzkräfte eingedämmt werden.

Enspannung wurde auch aus den Waldbrand-Gebieten im Süden Italiens gemeldet. Regen und Abkühlung sind allerdings nur für den Norden in Sicht, ansonsten sollen die Temperatur auch in den nächsten Tagen weit über 30 Grad steigen.

Blitzschläge in China forderten bislang über 400 Todesopfer

Die chinesischen Behörden meldeten unterdessen, dass in China in diesem Jahr bislang 403 Menschen durch Blitzschläge starben. Das seien so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Die höhere Opferzahl sei darauf zurückzuführen, dass solche Unwetter inzwischen häufiger und heftiger vorkommen als in der Vergangenheit. Blitzschläge hätten zwischen Januar und Juni zudem wirtschaftliche Einbußen von knapp elf Millionen Dollar verursacht, hieß es.

© dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: