Unglück:Indonesische Fähre im Sturm gesunken

Lesezeit: 1 min

Bei einem schweren Fährunglück in Indonesien sind wohl hunderte Menschen ums Leben gekommen. Das schlechte Wetter behindert die Rettung.

Die Fähre ,,MV Senopati Nusantara'' sank in der Nacht zum Samstag bei schwerer See auf dem Weg von der Hafenstadt Kumai auf Borneo zur Insel Java, wie lokale Medien berichteten. Über die Zahl der Passagiere gab es widersprüchliche Angaben, die zwischen 500 und 850 Menschen schwankten.

Trauer nach dem Unglück (Foto: Foto: dpa)

Das lokale Fernsehen Metro TV berichtete von 545 Passagieren, während die Marine von rund 850 Menschen sprach. Mehrere Dutzend Überlebende konnten bis zum Abend (Ortszeit) geborgen werden.

Nach Angaben von Rettungsmannschaften sollen 727 Menschen und 25 Besatzungsmitglieder an Bord gewesen sein. Die Marine hatte unter anderem drei Kriegsschiffe entsandt. Marinekommandant Yan Simanora berichtete, Hubschrauber und Schiffe seien in dem Seegebiet, um Überlebende zu finden, doch behindere das schlechte Wetter die Rettungsarbeiten.

Ein Polizeioffizier sagte: ,,Wir warten, bis das Wetter und der Seegang sich soweit beruhigt haben, dass wir helfen können.'' Medienberichten zufolge war die See zum Zeitpunkt des Unglücks aufgewühlt, bis zu vier Meter hohe Wellen seien über das Schiff geschwappt. Möglicherweise sei das Schiff überladen gewesen.

Einer der Überlebenden berichtete von einer gewaltigen Welle, die das Schiff erfasst habe, bevor es gesunken sei. Ein anderer sagte dem lokalen Radio El-Shinta: ,,Die Fähre schwankte sehr stark, während die Offiziere an Bord versuchten, uns zu beruhigen. Alles was wir tun konnten war, zu Gott zu beten.'' Fischer hätten ihn und einige andere aus dem Meer gezogen. Von den Geretteten waren etliche dehydriert, alle standen sie unter Schock, hieß es.

In Indonesien transportieren Schiffe häufig mehr Passagiere als behördlich zugelassen. Weil Schiffspapiere nicht immer zuverlässig oder genau ausgefüllt werden, ist es für Behörden hinterher auch immer schwer, die genaue Zahl der Opfer zu nennen. In Indonesien geschehen viele Unglücke mit Schiffen. Häufig werden Sicherheitsvorschriften nicht beachtet. Wegen der 17.000 Inseln des Landes sind Fähren und Schiffe ein wichtiges Transportmittel.

Die finnische EU-Ratspräsidentschaft sprach der indonesischen Regierung und Bevölkerung ihr Beileid aus. ,,Die Präsidentschaft spricht den Freunden und Familien der Opfer dieses schrecklichen Unfalls ihr tiefes Mitgefühl aus'', hieß es in einer Erklärung des finnischen Außenministeriums in Helsinki.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: