Unglück in Venedig:Deutscher stirbt bei Gondel-Unfall

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Unfall in Italien: Ein deutscher Tourist ist bei einer Gondelfahrt auf dem Canal Grande in Venedig tödlich verunglückt, seine Tochter wurde verletzt. Die Gondel war mit einem Wasserbus kollidiert. Die Gondolieri stellen daraufhin den Betrieb ein.

Ein deutscher Tourist ist bei einem Gondelunfall in Venedig ums Leben gekommen. Der 50-jährige Mann hatte Medienberichten zufolge mit seiner Familie einen Ausflug auf dem Canal Grande unternommen, als ihre Gondel mit einem Vaporetto-Wasserbus zusammenstieß. Wie die Lokalzeitung Il Gazzetino berichtet, ereignete sich das Unglück am Mittag in der Nähe der berühmten Rialtobrücke.

Der Kapitän des Vaporettos gab an, er habe die Kontrolle über sein Schiff verloren, als er versuchte, Gondeln und Wassertaxis an der Brücke auszuweichen. Bei der Kollision wurde der deutsche Tourist schwer verletzt. Helfer hatten versucht, ihn noch an der Unfallstelle zu reanimieren, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Beim Eintreffen im Krankenhaus wurde der Mann für tot erklärt. Bei dem Opfer soll es sich um einen Juristen aus Deutschland gehandelt haben.

Seine drei Jahre alte Tochter erlitt eine Gehirnerschütterung und Verletzungen im Gesicht. Sie wurde nach Padua in ein Krankenhaus gebracht. Die Ehefrau, die beiden Söhne des Paares und der Gondoliere fielen ins Wasser, blieben aber unverletzt. Sie stehen unter ärztlicher Beobachtung.

Gondolieri stellen Betrieb ein

Der Vaporetto-Kapitän und der Gondoliere wurden bereits von dem ermittelnden Staatsanwalt vernommen, meldete Ansa. Der Wasserbus der städtischen Verkehrsgesellschaft Actv war in Richtung Markusplatz unterwegs.

Vertreter der Gondolieri kritisierten die große Anzahl von Booten und Wasserbussen auf dem Canal Grande, der Hauptverkehrsader Venedigs. "Wir haben schon oft gesagt, dass der Verkehr zu viel und zu schnell ist, aber niemand hört auf uns", sagte der Chef der Gondolieri-Gewerkschaft, Aldo Rato. Fahrten mit den traditionsreichen Booten zählen zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Venedig.

Nach dem Unfall wurden Forderungen nach besseren Verkehrskontrollen auf den Kanälen der Lagunenstadt laut. Die Gondolieri Venedigs stellten aus Solidarität mit den Verunglückten vorübergehend ihre Fahrten ein. Die Aktion solle bis Sonntag dauern. Die Vereinigung wolle zudem die Familie des Opfers unterstützen, hieß es.

© Süddeutsche.de/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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