Unglück in USA:Sechs Bergleute in Utah verschüttet

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In einem Bergwerk sitzen sechs Kumpel 450 Meter unter der Erde fest. Noch immer gebe es keinen Funkkontakt.

Nach dem Einsturz eines Schachtes in einem Kohlebergwerk im US-Staat Utah bemühen sich Helfer fieberhaft um die Rettung von sechs eingeschlossenen Arbeitern. Auch mehr als acht Stunden nach dem Unglück am Montag gab es noch keinen Kontakt zu den Männern, die in mehr als 450 Meter Tiefe verschüttet waren.

Sollten sie den Einsturz überlebt haben, hätten sie möglicherweise Sauerstoff und Wasser für mehrere Tage, erklärte der Vorsitzende des Unternehmens Murray Energy, einem Miteigentümer der Crandall-Canyon-Mine.

Man werde keinen Aufwand scheuen, um die Kumpel zu retten, sagte Robert Murray. Nach Angaben des Unternehmens waren 200 Angestellte und vier Rettungsteams im Einsatz, aus ganz Utah wurde geeignetes Gerät herbeigeschafft. Bis zum Nachmittag (Ortszeit) seien die Helfer etwa 500 Meter zu der Stelle vorgedrungen, an der die Arbeiter vermutet wurden, sagte Murray.

Mit Hilfe eines Hubschraubers solle aus der Luft ein Zugang zu dem Stollen gebohrt werden. Außerdem sei ein vor drei Jahren stillgelegter Stollen wieder geöffnet worden. Die Rettungsmannschaften sollen durch die Kohle einen Eingang zum benachbarten Stollen bohren.

Häufige Kritik der Behörden

Das Kohlebergwerk liegt rund 225 Kilometer südlich von Salt Lake City. Seit Januar 2004 bemängelten die Behörden dort mehr als 300 Verstöße gegen Sicherheitsvorkehrungen. Murray betonte, die Mine sei "sehr sicher".

Unklarheit herrschte über die Ursache des Einsturzes: Wissenschaftler führten ihn zunächst auf ein Erdbeben zurück. Die Universität von Utah registrierte in der Region Erschütterungen der Stärke 3,9. Anschließend erklärte ein Geologe, für einen Erdstoß gebe es jedoch keine Hinweise. Die Behörden wollten ein Beben als Ursache später nicht ausschließen. Murray zufolge war sein Epizentrum etwa 1,6 Kilometer von den Arbeitern entfernt.

Die letzten Minen-Opfer im Bezirk Emery County gab es vor rund sieben Jahren. 2000 wurden zwei Männer bei einer Explosion getötet.

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