Unglück in Lettland:Mehrere Menschen sterben bei Supermarkt-Einsturz

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In der lettischen Hauptstadt Riga ist das Dach eines Supermarktes eingestürzt und hat Dutzende Menschen unter sich begraben. Mindestens 14 kamen dabei ums Leben. Der Bau war erst zwei Jahre alt.

Mindestens 14 Tote sowie Dutzende Verletzte und Vermisste unter den Trümmern - das ist die vorläufige Bilanz des Einsturzes des Dachs im Einkaufszentrum Maxima in der lettischen Hauptstadt Riga. Zahlreiche Helfer, darunter Dutzende Soldaten, suchen mit einem Großaufgebot nach Überlebenden. Viele Rettungswagen stehen bereit. Die Rettungskräfte arbeiten die ganze Nacht hindurch - doch sie wissen nicht einmal, wo die Opfer sind.

Im Fernsehen waren geborstene Stahlträger und die Trümmer des Daches zu sehen, dahinter das Gemüsesortiment eines Supermarktes. Angehörige von Mitarbeitern und Kunden des Einkaufszentrums hoffen verzweifelt auf Lebenszeichen der Vermissten.

Eine Kundin konnte sich in letzter Minute in Sicherheit bringen: "Gott sei Dank war ich fünf Schritte entfernt von der Ausgangstür", schildert die Frau ihre Erlebnisse. "Von allen Seiten brach alles zusammen - von der Decke, den Wänden." Die Behörden richteten Telefon-Hotlines ein. Unter den Toten sind auch zwei Feuerwehrmänner, sieben weitere wurden bei dem Einsatz verletzt.

Gefährliche Rettung

Ein Sprecher des Rettungsdienstes sprach von einer sehr komplizierten und gefährlichen Rettungsaktion. Es sei nicht auszuschließen, dass noch stehende Teile des Gebäudes zusammenbrechen. Das Dach des erst vor zwei Jahren gebauten Einkaufszentrums in einem Vorort der Stadt war am Donnerstagabend auf einer Fläche von insgesamt etwa 500 Quadratmetern eingebrochen. Das Gebäude stürzte daraufhin ein "wie ein Kartenhaus", sagte der stellvertretende Rigaer Bürgermeister Andris Ameriks.

Der lettische Regierungschef Valdis Dombrovskis eilte noch am Abend zum Unglücksort. Die Unfallursache ist noch unbekannt. In Medienberichten war von einer Explosion die Rede, später wurden Bauarbeiten am Dach als Auslöser der Unglücks vermutet. Rigas Bürgermeister Nils Usakovs wies die Behörden an, alle im Bau befindlichen Projekte des zuständigen Unternehmens zu überprüfen. Ameriks schloss Pfusch am Bau nicht aus. Das Einkaufszentrum ist üblicherweise abends gut besucht.

© Süddeutssche.de/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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