Ulm:Vergiftete Babys: Klinik zieht Konsequenzen

Zum Schutz von Patienten soll es künftig unter anderem routinemäßige Analysen geben.

Vor knapp sechs Wochen sind in der Uniklinik in Ulm fünf Säuglinge mit Morphium vergiftet worden - nun zieht die Klinikleitung erste Konsequenzen. Zum Schutz von Patienten in der Kinderklinik soll es künftig unter anderem routinemäßige Analysen von Urinproben mit ungewöhnlichem Verlauf geben. Dazu gehören eine Drogenuntersuchung sowie eine verschärfte Kontrolle des Zugangs zu Betäubungsmitteln, wie eine Kliniksprecherin mitteilte. Die fünf Babys kamen in der Nacht auf den 20. Dezember in lebensbedrohlichem Zustand auf die Intensivstation. Das Ergebnis von Urinproben lag erst Wochen später vor - und ergab Morphinvergiftungen bei allen fünf. Nachdem eine zunächst dringend tatverdächtige Krankenschwester wieder aus der U-Haft entlassen wurde, wird nun wieder gegen alle sechs Mitarbeiterinnen jener Nachtschicht ermittelt. Um Kontaminationen zu vermeiden, werden fortan alle Milchfläschchen und Milchspritzen verplombt. Die Staatsanwaltschaft geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Alle sechs Klinik-Mitarbeiterinnen bestreiten die Tatvorwürfe.

© SZ vom 07.02.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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