Überfall auf Clinton-Wahlkampfbüro:Geiselnehmer gibt auf

Lesezeit: 1 min

Unblutig ist die Geiselnahme in einem Wahlkampfbüro der US-Senatorin Hillary Clinton beendet worden. Der Täter hatte mit der Präsidentschaftskandidatin sprechen wollen.

Nach einer Geiselnahme in einem Wahlkampfbüro der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat der Täter CNN zufolge beide Geiseln nach mehreren Stunden am Freitag freigelassen. Nach sechs Stunden ergab sich der 46-Jährige der Polizei in Rochester im US-Bundesstaat New Hampshire.

Der Mann hatte die Personen zuvor in seine Gewalt gebracht und erklärt, er habe eine Bombe. Er forderte nach Polizeiangaben, mit Clinton zu sprechen. Die Polizei habe Clinton davon jedoch abgeraten. In mehreren Telefonaten mit dem TV-Sender CNN beklagte der Geiselnehmer, psychische Probleme zu haben und keine Hilfe zu erhalten.

Clinton war nicht in dem Büro, sie wollte am Freitag eine Rede in Vienna im US-Staat Virginia halten. "Wir sind in engem Kontakt mit den Behörden und verhalten uns nach deren Anweisung", teilte Clinton in einer Presseerklärung mit. "Wir werden zu gegebener Zeit weitere Details bekanntgeben." Bei den beiden Geiseln handelte es sich um freiwillige Helfer.

Bombe unter dem Mantel?

Der Geiselnehmer hatte laut Medienberichten bereits zuvor mehrere Menschen freigelassen. Dabei habe es sich um eine Frau und ihr Baby gehandelt, berichtete der US-Nachrichtensender CNN. Zwei weitere Menschen blieben zunächst noch in der Gewalt des Mannes. Dieser war nach CNN-Informationen gegen 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MEZ) in das Wahlkampfbüro gekommen.

Eine Frau namens Lettie Tzitzik sagte im Fernsehsender WMUR, sie habe mit einer Frau gesprochen, die von dem Täter freigelassen worden sei. "Sie sagte, Sie müssen 911 (den Notruf) anrufen. Gerade ist ein Mann in das Clinton-Büro gegangen, hat seinen Mantel geöffnet und uns eine Bombe gezeigt, die mit Pflaster auf seine Brust geklebt ist." Die Frau habe ein Kind getragen.

Die Umgebung des Gebäudes, darunter eine Schule, wurden evakuiert und das Gelände abgesperrt. Auch das Büro des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama wurde vorsorglich evakuiert, sagte ein Sprecher Obamas. Es befindet sich in der Nähe von dem Clintons.

Die US-Senatorin und frühere First Lady sagte wegen der Geiselnahme einen für 15.00 Uhr (Ortszeit) geplanten Termin mit dem demokatischen Parteivorstand ab, wie CNN unter Berufung auf den Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Howard Dean, berichtet. Clinton gilt als aussichtsreiche Bewerberin der Demokraten für die Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen im November 2008.

© AP/AFP/ckn/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: