Türkei:Feuerinferno am Istanbuler Flughafen

Bei einem Großbrand in einer Lagerhalle wurden drei Menschen schwer verletzt. Behörden sprechen von einem Kurzschluss - kurdische Extremisten behaupten, sie hätten einen Anschlag verübt.

Auf dem Flughafen Istanbul ist in einer Fracht-Lagerhalle ein Großfeuer ausgebrochen. Über der Unglücksstelle steht meterhoher schwarzer Rauch.

In der Halle arbeiteten etwa 200 bis 250 Menschen. Es wird vermutet, dass sie das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten. Von Toten ist bisher nichts bekannt. Mindestens drei Menschen erlitten jedoch Rauchvergiftungen. Nahe gelegene Gebäude und ein Flughafenhotel wurden evakuiert.

Wie ein Flughafensprecher einem Fernsehsender sagte, liegt der Brandort weit entfernt von den Start- und Landebahnen. Der Passagierbetrieb gehe deshalb weiter. Jedoch kommt es zu Verspätungen.

Die Feuerwehren am Unglücksort werden von einem Löschflugzeug unterstützt. Mehrere Frachtflugzeuge, die in der Nähe des Brandherdes standen, wurden in Sicherheit gebracht. Starke Winde trieben die Flammen in Richtung eines Passagierterminals. Viele Menschen sollen nach Fernsehberichten vor den Flammen und dem Rauch geflohen sein.

Spekulationen über Anschlag durch Kurden

Der Brand sei durch Schweißarbeiten ausgelöst worden, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk. Die Behörden sprachen von einem Kurzschluss als wahrscheinlicher Brandursache. Hinweise auf einen Terroranschlag oder Sabotage gebe es nicht.

Eine bewaffnete kurdische Gruppe behauptet jedoch, das Feuer verursacht zu haben. "Die Sabotage ist eine Antwort auf die Massaker des türkischen Staates gegen die Kurden", zitierte die pro-kurdische Nachrichtenagentur Firat aus einer E-Mail der Kurdischen Freiheitsfalken (TAK).

Die Aktionen würden fortgesetzt, bis "die Vernichtung der Kurden durch den türkischen Staat aufhört, hieß es weiter.

Die TAK ist aus der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hervorgegangen. Sie hat den Türkei-Tourismus als ihr Hauptangriffsziel benannt und sich bereits zu mehreren Anschlägen bekannt.

© dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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