In der südtürkischen Stadt Antalya ist eine junge Deutsche unter dem Vorwurf des versuchten Rauschgiftschmuggels festgenommen worden. Die 19-jährige Sabrina A. sei bei der Ausreise am Flughafen der Urlauberstadt mit 20 Kilo Heroin gefasst worden, teilten die Behörden in Antalya am Montag mit. Die im dritten Monat schwangere Frau soll als Drogenkurierin den Auftrag gehabt haben, das Rauschgift in Duisburg abzuliefern.
Nach Angaben der türkischen Medien beteuerte Sabrina A. in einem ersten Verhör ihre Unschuld. Sie habe den Koffer mit dem Heroin für einen Bekannten mit nach Deutschland nehmen sollen und nichts von dessen Inhalt gewusst. Unklar war am Montag zunächst, ob Haftbefehl gegen die Deutsche erging.
Von Anfang an unter Beobachtung
Zusammen mit ihr wurden zwei Türken in Gewahrsam genommen, mit denen sie in einem Taxi am Flughafen vorgefahren war. Gleich nach ihrer Ankunft in Antalya sei die Frau von der Polizei observiert worden, hieß es in den Berichten. Ein Taxifahrer habe sie vom Flughafen in ein Fünf-Sterne-Hotel gebracht, in dem sie sich mit einem weiteren Türken getroffen habe. Der wegen Drogenhandels mehrfach vorbestrafte Mann habe nach der Festnahme gestanden, die junge Deutsche als Kurierin benutzt zu haben.
In den vergangenen Jahren waren bereits mehrere Deutsche unter dem Verdacht des Rauschgiftschmuggels in der Türkei inhaftiert worden. Der bisher bekannteste Fall war der der Berlinerin Andrea Rohloff, die im Jahr 2001 in Izmir mit mehreren Kilogramm Heroin erwischt und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Rohloff wurde ein Jahr später in ein Gefängnis in ihrer Heimatstadt Berlin transferiert, um ihre Reststrafe abzusitzen.