Tokio:Erdbeben erschüttert japanische Hauptstadt

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Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am Samstag den Großraum Tokio erschüttert. Mindestens 16 Menschen wurden verletzt. Der U-Bahnbetrieb kam zum Erliegen.

Der öffentliche Verkehr in der Millionenstadt und in ihrer Umgebung wurde durch die heftige Erschütterung von 16.35 Uhr (Ortszeit) zeitweise stark beeinträchtigt. Der U-Bahnbetrieb in Tokio kam zum Erliegen und konnte erst nach vier Stunden wieder vollständig aufgenommen werden.

Der Nahverkehr in Tokio stand stundenlang still. (Foto: Foto: dpa)

Viele Menschen blieben nach Angaben der Feuerwehr in Fahrstühlen stecken. Gebäude und Strommasten in der japanischen Hauptstadt und ihrer Umgebung gerieten ins Wanken. Die Feuerwehr musste Medienberichten zufolge vereinzelte Brände an Gebäuden löschen.

Das Zentrum des Bebens lag im Nordwesten der Tokioter Nachbarprovinz Chiba in einer Tiefe von 90 Kilometern. Es war Medienberichten zufolge das stärkste in Tokios Stadtgebiet gemessene Erdbeben seit 13 Jahren. Eine Gefahr vor Flutwellen bestand jedoch nach Angaben der Behörden nicht. Die Behörden warnten unterdessen für die kommenden Tage vor Nachbeben.

Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Tokio und der Provinz Shizuoka wurden zeitweise gestoppt, konnten jedoch bald darauf wieder fahren. Auch auf den Tokioter Flughäfen Haneda und Narita wurden Rollbahnen zur Sicherheitsüberprüfung kurzzeitig gesperrt. Der Verkehr auf vielen Regionalbahnstrecken sowie auf Autobahnen wurde ebenfalls zeitweise gestoppt.

Japan ist eines der am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt. Rund 20 Prozent aller weltweiten Erdbeben der Stärke 6 oder höher ereignen sich hier. Durch die tektonische Beschaffenheit des Inselreiches gibt es praktisch keinen Ort in Japan, der nicht potenziell von einem verheerenden Beben betroffen sein könnte.

Am 1. September 1923 waren bei einem Beben der Stärke 7,9 rund 145.000 Menschen in Tokio und dem angrenzenden Yokohama ums Leben gekommen. Dass Tokio irgendwann erneut von einem großen Beben heim gesucht wird, gilt als sicher. Präzise Vorhersagen sind jedoch nicht möglich.

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