Todesfall "Mitja":Mutmaßlicher Mörder ins Haftkrankenhaus verlegt

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Uwe K. war schwer verletzt worden, als er vor eine Straßenbahn sprang. In Leipzig wird eine Aktion geplant, um an den kleinen Mitja zu erinnern.

Der mutmaßliche Mörder des neunjährigen Mitja ist vom Leipziger Klinikum St. Georg ins Haftkrankenhaus Leipzig-Meusdorf verlegt worden. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte, wurde der Transport zwischen 12.05 Uhr und 12.35 Uhr unter Polizeischutz durchgeführt.

Staatsanwalt Ricardo Schulz teilte unterdessen mit, dass der 43-jährige Uwe K. Verhört werden soll, sobald die Ärzte im Haftkrankenhaus ihm die Vernehmungsfähigkeit bescheinigen.

Wie die Leitung des Klinikums St. Georg mitteilte, wurde diese Entscheidung gemeinsam zwischen den Ärzten des Klinikums, den Medizinern des Haftkrankenhauses und der Polizei getroffen.

Der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter Uwe K. hatte sich am vergangenen Donnerstag auf der Flucht vor der Polizei vor eine Straßenbahn geworfen und dabei schwere Quetschungen erlitten.

Noch am Montag hatten die Ärzte des Klinikums keine Vorhersage darüber treffen wollen, wann K. verlegt werden könnte. Nach Auskunft der Mediziner drohte ein Versagen der Lunge oder verschiedener Organe zur gleichen Zeit.

Allerdings hatte sich der Zustand des 43-Jährigen seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus stetig gebessert. Der Haftrichter hatte dem mutmaßlichen Mörder Ende vergangener Woche am Krankenbett den Haftbefehl verkündet. Zur Tat äußerte er sich bei diesem Termin nicht.

K. steht laut Haftbefehl unter dringendem Verdacht des Mordes an dem Jungen aus Leipzig-Lützschena. Er soll Mitja missbraucht und erstickt haben. Er war gemeinsam mit dem Jungen auf Bildern einer Überwachungskamera der Straßenbahn zu erkennen.

Nach Veröffentlichung der Fotos hatte ein Hinweis aus der Bevölkerung die Polizei zur Gartenlaube des Mannes geführt, wo die Leiche Mitjas zwei Tage nach dem Verschwinden des Kindes entdeckt wurde.

Luftballons zu Mitjas Gedenken

Für die kommende Woche ist an Mitjas Schule eine Aktion zum Gedenken an den Jungen geplant. Wie Pfarrer Helge Voigt der Nachrichtenagentur AP sagte, sollen am 15. März an der Schule Luftballons in den Himmel steigen. An jenem Tag wäre Mitja zehn Jahre alt geworden.

Laut Voigt hatten Schüler und Eltern der Schule darum gebeten, das Gedenken an Mitja in Stille zu ermöglichen. Die Medien sollten davon Abstand nehmen, Interviews mit den Beteiligten zu führen. "Die Menschen müssen wider zu innerer Ruhe finden", sagte Voigt.

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