Tierschutzorganisation verschenkt Haus:Geschenkt und doch zu teuer

Die Tierschutzorganisation PETA wollte einer Fastfood-Kette ein Haus schenken - allerdings mit einer Auflage. Die erschien den KFC-Managern nicht annehmbar.

Paul Trummer

Mit den Ketten "Pizza Hut", "Kentucky Fried Chicken" und "Taco Bell" zählt der Konzern Yum Brands zu den größten Fastfood-Konzernen der Welt. In Norfolk im US-Bundesstaat Virginia wollte der Konzern seinen 34.000 Filialen eine weitere hinzufügen - und stieß dabei auf großen Widerstand.

Kentucky Fried Chicken zählt zu den bekanntesten Marken des Yum Brands - Konzerns. (Foto: Foto: Reuters)

Wie die New York Times berichtet, wollte der Konzern um die Summe von einer Million Dollar einen Haushaltsgeräte-Laden übernehmen, um eine neue Taco Bell - Filiale zu eröffnen. Der Verhandlungspartner war für Yum Brands allerdings kein Unbekannter - es war die Tierschutzorganisation PETA.

Kentucky Fried Cruelty

Die international tätige Organisation hatte zuvor zahlreiche Kampagnen gegen die Restaurantkette Kentucky Fried Chicken gefahren. Eingängiger Name der Proteste: "Kentucky Fried Cruelty". Die Proteste richteten sich gegen die laut PETA nicht artgerechte Haltung von Geflügel in den Zuliefer-Betrieben der Restaurantkette.

Das Interesse des Konzerns am PETA-Eigentum ausnützend, lancierte die Tierschutzorganisation wenige Tage nach der Anfrage ein medienwirksam platziertes Gegenangebot: Man sei bereit, Yum Brands das Gebäude zu überlassen - kostenlos.

Nur eine Auflage

Als Gegenleistung forderte die Tierschutzorganisation allerdings, dass KFC seine Lieferanten dazu verpflichten müsste, die eigenen Vorschläge zur artgerechten Tierhaltung umzusetzen. Der Schutz von Tieren bedeute PETA mehr als das Warenhaus, meinte eine Sprecherin der Organisation.

Dies lehnte man bei Yum Brands allerdings entrüstet ab. Dort verwies man auf den Umstand, dass man mit den gleichen Lieferanten zusammenarbeite wie die meisten Supermärkte und meinte lapidar: "Wir haben kein Interesse mehr an diesem Standort."

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: