Tierschutzbericht:Kastrationspflicht

Katzen könnte in Deutschland die Kastration oder ein Stubenarrest drohen. Was ist der Grund dafür?

Katzen könnte in Deutschland die Kastration oder ein Stubenarrest drohen. Grund seien "Kolonien herrenloser, verwilderter Katzen", heißt es im neuen Tierschutzbericht der Bundesregierung. Es könne "erforderlich sein, den unkontrollierten freien Auslauf fortpflanzungsfähiger Haus- und Hofkatzen für einen bestimmten Zeitraum zu beschränken oder zu verbieten". Die Bild-Zeitung berichtete am Donnerstag darüber, nachdem das Bundeskabinett am Mittwoch den Tierschutzbericht 2015 beschlossen hatte. Darin wird auf eine Änderung des Tierschutzgesetzes aus dem Jahr 2013 eingegangen - damals wurde eine sogenannte Verordnungsermächtigung für die Landesregierungen eingefügt. Wenn davon Gebrauch gemacht werde, entspreche die Regelung "de facto einer Kastrationspflicht für Haus- und Hofkatzen mit Freigang", heißt es. "Ferner können die Länder eine Kennzeichnung und Registrierung der in den betroffenen Gebieten gehaltenen Katzen, die unkontrollierten freien Auslauf haben können, vorschreiben." Für eine Kastrations- und Registrierpflicht setzen sich auch Tierschützer ein. Sie schätzen die Zahl streunender Katzen auf bundesweit zwei Millionen. In etlichen Gemeinden gibt es bereits eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht, vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Da es regionale Unterschiede gebe, sollten darüber die Bundesländer entscheiden. Voraussetzung sei, dass andere Maßnahmen nicht ausreichen.

© SZ vom 20.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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