Der neue Besitzer des Anwesens habe die Polizei am Donnerstagnachmittag über seine Entdeckung informiert, sagte Polizeisprecher Detlef Kasch. Daraufhin seien die Ermittler sofort nach Thörey gefahren.
Auf dem seit fast zwei Jahren leer stehenden Anwesen bei Gotha war am 17. Januar eine stark verweste und verschmutzte Babyleiche gefunden worden. Die 21-jährige Mutter hatte am Tag darauf gestanden, im April 2005 ein Baby geboren und kurz darauf in einem Müllsack in die Garage des Hauses gebracht zu haben, das sie zuvor mit ihren Eltern bewohnt hatte.
Wo die weiteren beiden Babyleichen entdeckt worden seien, darüber wollte Kasch aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine Angaben machen. Er sagte, dass die Ermittler bereits am 17. Januar das Grundstück gründlich durchkämmt hätten, ohne jedoch fündig geworden zu sein. Auch Leichenspürhunde waren damals zum Einsatz gekommen.
Nach einem Bericht des MDR Radio Thüringen sollen die beiden Babyleichen in eine Zwischendecke eingemauert worden sein, weshalb sie die Hunde nicht entdecken konnten. Der Bericht wurde weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft bestätigt.
Der Leitende Erfurter Staatsanwalt Michael Heß sagte, die Gerichtsmediziner würden noch am Abend mit der Obduktion der beiden Babyleichen beginnen und dabei auch DNA-Proben nehmen. Ob es sich um Geschwister handele, könne erst dann gesagt werden.
An Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen; er werde sich erst äußern, sobald er über Faktenwissen verfüge, sagte Heß. Das Ergebnis der Obduktion solle am Freitag bekannt gegeben werden.
Laut Staatsanwaltschaft hat die junge Frau umfassende Aussagen zur Geburt des zuerst entdeckten Babys gemacht, die allerdings von den Ermittlern noch überprüft würden. Die Todesursache konnte noch nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Der neue Besitzer hatte das Haus Anfang Januar ersteigert und war beim Entrümpeln auf die grausigen Funde gestoßen. Ob er das Grundstück dennoch behalten wolle, dazu gab es am Abend noch keine Aussagen.