Teubner Spezial:Wildes & Fliegendes

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Eigentlich hätten wir Jäger werden sollen. Irgendwie ein schöner Beruf. Zumindest bei Lektüre dieses Buches.

Stephan Reinhardt

Sie waren ja schon immer unsere Lieblingskochbücher, Christian Teubners "großen Bücher von" irgendwas, vom Fisch, von den Meerefrüchten, vom Wild, vom Geflügel, etc. Die in der Teubner Edition herausgegebenen Bände sind voll von nützlichen Informationen - ja sogar so voll, dass man meinen könnte, man hätte nicht nur ein Kochbuch, sondern irgendwie auch ein wissenschaftliches Buch erstanden. Immerhin finden wir im soeben erschienenen "Wild & Geflügel"-Doppelschuber Sätze wie den folgenden:

Jeweils eine Goldmedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands hatten die zuvor einzeln erschienenen Bände "Wild" und "Geflügel" erhalten. Damals kosteten beide Bücher zusammen fast das dreifache vom heutigen Preis. Beide Einzelwerke sind nun in einem großen Band aufgegangen, der im schmucken Schuber angeboten wird. (Foto: N/A)

"Obwohl die Merkmale des Körperwuchses und des Körberbaus relativ hohe Erblichkeitsgrade (Heritabilitäten) besitzen und sich damit zur Direktselektion eignen, hat man auch in der Junggeflügelmast die Hybridzüchtung eingeführt."

Dann wird weiter von "frohwüchsigen" und "einigermaßen legefreudigen Rassen" erzählt, und wir befinden uns endgültig mitten im Biologieunterricht. Aber auch ganz praktische Tipps werden uns nicht vorenthalten. Es gibt, im Geflügelteil, Ausführungen zum "Kühlen, frosten und auftauen", zu Salmonellen und zum Zerlegen von diversen Flattermännern, bevor man im großen Rezeptteil richtig Lust darauf bekommt, das erlesene Wissen endlich fachmännisch auszuspielen.

Großartig ist auch der knapp 190 Seiten zählende Buchteil zum Wild. Es muss ein schöner Beruf sein, der des Jägers. Da posiert ein irgendwie kerngesund aussehender Jäger (der Spitzenkoch Hatrly Mathis aus St. Moritz) auf einem hoch gelegenen Berggipfel neben einem erlegten Steinbock (der zwar tot, aber dennoch nicht unglücklich dreinblickt), und im Hintergrund leuchtet goldgelb die Herbstlandschaft vor scheebedeckter Bergkulisse unter blau strahlendem Himmelszelt. Und, schenkt man den Bilderserien zum Ausnehmen der verschiedenen Wildtiere seine Aufmerksamkeit, dann bekommt man richtig Lust, einmal mitzuwirken am "Zerwirken" eines Bocks oder "Abschwarten" eines Wildschweins. Nicht zuletzt brauchen wir ja auch das zubereitete Wild, um die köstlichen St. Emilions, Pomerols, Hermitages oder Baroli aus unseren Kellern endlich einmal trinken zu können.

Christian Teubner u.a.: Wild und Geflügel, München: Teubner Edition 2001, 49,90 €

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