Südafrika:Gangster stürmten Atomforschungszentrum

Schwer bewaffnete Gangster haben das Kontrollzentrum von Südafrikas Atomforschungszentrum Pelindaba bei Pretoria gestürmt.

Die Kriminellen hatten dort einen Manager schwer verletzt. Zwei der vier Bewaffneten hätten sich Zugang zu einem elektronisch gesperrten Kontrollraum verschafft und seien auf die Instrumententafel zugestürmt, zitiert die Zeitung Saturday Star den Manager.

Ein Polizeisprecher bestätigte, dass nach den Verbrechern gefahndet werde. Festnahmen habe es bisher aber nicht gegeben. Der Vorfall hatte sich bereits am Donnerstag ereignet. Unklar blieben die Motive der unerkannt geflohenen Täter.

In Pelindaba waren zur Apartheidzeit mehr als sechs Atombomben gebaut worden, die aber noch vor der demokratischen Wende am Kap entschärft worden waren. Das waffenfähige Uran befindet sich nach offiziell unbestätigen Angaben unter internationaler Aufsicht noch heute auf dem Gelände der Anlage und wird für medizinische Zwecke zur Herstellung von Isotopen genutzt.

Oppositionspolitiker kritisierten den Zwischenfall als ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit des Landes. "Wenn Pelindaba etwa in die Hände von Terroristen fallen würde, könnte die Sicherheit des gesamten Landes in Gefahr gebracht werden", erklärte die Abgeordnete Dianne Kohler Barnard von der Demokratischen Allianz.

Die grassierende hohe Gewalt im Ausrichterland der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 hat in der Vergangenheit auch vor Anlagen mit höchster Sicherheitsstufe wie Botschaften oder Flughäfen nicht Halt gemacht.

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