Sturmtief verursacht heftige Schäden:"Carmen" fegt übers Land

Heftige Folgen des Sturmtiefs "Carmen": Auf der Ostsee gerät ein Fischkutter in Seenot, in Trier durchschlägt ein Felsbrocken die Wand eines Hauses. Auch in den kommenden Tagen bleibt es windig.

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 Das Orkantief "Carmen" hat spektakuläre Folgen gehabt, letztlich aber weniger Schäden angerichtet als befürchtet. Im Flachland erreichten die Böen Sturmstärke, auf den Gipfeln des Schwarzwaldes wehte "Carmen" als Orkan. (Ein Spaziergänger am Deich von Strucklahnungshörn auf der schleswig-holsteinischen Halbinsel Nordstrand.)

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Der Sturm war mit bis zu 115 Stundenkilometern über den Norden gefegt. In Baden-Württemberg, Osthessen und Niedersachsen stürzten zahlreiche Bäume, Verkehrszeichen und Mülltonen um. Auch in Schleswig-Holstein und Hamburg blieb es meist bei umgknickten Bäumen, abgerissenen Ästen sowie umherfliegenden Gerüstteilen, Dachluken und Ziegeln. Zu zahlreichen Polizei- und Feuerwehreinsätzen kam es in Südwestsachsen. Bis Mitternacht wurden nach rund 50 Notrufen 19 Einsätze für die Polizeireviere ausgelöst. Verkehrsbehinderungen und Sachschäden aufgrund des Sturmtiefs gab es in Thüringen. (Über dem Leuchtturm des Ostseebades Warnemünde ziehen dunkle Sturmwolken auf.)

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Im Sturm war ein Ostseefischer in Seenot geraten und in einer dramatischen Aktion gerettet worden - sein Kutter "Möwe" sank. Das Boot war in vier Meter hohen Wellen vor Fehmarn nach einem Motorschaden gekentert. Der 40-Jährige hatte keine Schwimmweste an. Er konnte sich aber auf die Außenwand seines Kutters ziehen. Der Mann erlitt eine leichte Unterkühlung und einen Schock.

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Der erste schwere Herbststurm sorgte für abgerissene Äste und blockierte die Straßen, meterhohe Baugerüste gerieten ins Wanken. Alles in allem seien die Schäden aber längst nicht so schwer wie zunächst erwartet, sagten Polizeisprecher. "Wir sind glimpflich davon gekommen." (Der Sand, der am Ostseestrand von Warnemünde vom Sturm verweht wird, leuchtet in der Sonne.)

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In Trier schlug ein Felsbrocken ein Loch in eine Hauswand. Der Sandstein hatte sich wohl wegen eines entwurzelten Baumes gelöst und war an einen Steilhang rund 25 Meter hinuntergerollt, teilte die Polizei mit. Der Einschlag riss ein etwa 40 mal 40 Zentimeter großes Loch in das Einfamilienhaus. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Auf dem 1493 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald wurden Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 155 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Polizei meldete umgestürzte Bäume und Steinschlag.

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Zum Wochenende soll sich das Wetter beruhigen: Überall in Deutschland wird es mild bei Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad. "Am Sonntag bekommen die Menschen im Süden und Südosten sogar einen fast frühlingshaften Tag", sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst. Nach den Erfahrungen der Meteorologen kommt es um den 11. November - dem Namenstag des Heiligen Martin - häufig zu einer milden Phase, deshalb heißt dieses Phänomen "Martins- Sommer". Lange hält er sich aber nicht: Schon in der kommenden Woche wird es kälter, und auch Nachtfröste sind wieder möglich.

© dpa/afp/dapd/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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