Steuererhöhung für ungesunde Lebensmittel?:Pommes rot-grün

Rauchen ist ungesund, also Steuern rauf. Pommes und Currywurst sind ungesund, also — ganz genau, sagt die Grünen-Ernährungs-Expertin Ulrike Höfken und kriegt dabei Unterstützung von ihrer Ministerin.

Der Staat sollte kalorien- und zuckerreiche Nahrungsmittel wie Currywurst, Pommes und Limonade nicht zusätzlich durch ermäßigte Steuern subventionieren, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Ernährung der Bild-Zeitung. Dies sei wichtig im Kampf gegen Übergewicht und Karies vor allem bei Kindern.

Ketchup drauf, Steuer rauf? (Foto: Foto: dpa)

Der Vorsitzende des Bundeselternrates, Wilfried Steinert, schlug in der Zeitung vor, mit dem zusätzlichen Geld Gratis-Essen in Kindergärten zu finanzieren.

Auch Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) schließt eine Erhöhung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf ungesunde Lebensmittel nicht aus. "Es ist die Frage, ob der halbierte Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel in allen Fällen gerechtfertigt ist", sagte Künast in einem Interview mit der Bunten. "Wenn wir wirklich über 'Mittel zum Leben' sprechen, fällt mir einiges ein, was nicht dazu gehört."

Konkrete Pläne für die Besteuerung zucker- oder fetthaltiger Produkte lägen jedoch nicht vor, betonte eine Ministeriumssprecherin. Bei Lebensmittelindustrie und Opposition stieß der Vorstoß auf strikte Ablehnung.

Frau Künast selbst kämpft gegen ihre "Ministerkilos" mit Bewegung und Disziplin. Und, so verriet sie der Bunten, sie stehe auf Ziegenkäse: "Sie ahnen ja gar nicht, wie viele Sorten köstlichen Ziegenkäse es gibt." Ohne ihren Ziegenkäse - "da könnte ich meinen Job doch gar nicht machen."

© AP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: