Spencer Stone:Thalys-Held in Kalifornien niedergestochen

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Spencer Stone im August in Lille - nachdem er einen Anschlag auf einen Thalys-Zug vereitelt hatte. (Foto: REUTERS)
  • Der US-Soldat Spencer Stone ist in Kalifornien schwer verletzt worden.
  • Er war der Polizei zufolge zusammen mit seinen Freunden in einen Streit mit einer Gruppe von Männern geraten.
  • Im August hatte Stone zusammen mit zwei weiteren US-Amerikanern einen Anschlag in einem Thalys-Schnellzug in Frankreich verhindert.

Kein Zusammenhang mit Thalys-Vorfall

Offenbar weil er einer Frau helfen wollte, ist einer der drei aus den USA stammenden Thalys-Helden in seiner Heimat Kalifornien mit einem Messer attackiert worden. Nach Angaben der US Air Force sowie der Polizei wurde der 23-jährige Soldat Spencer Stone in der Nacht zum Donnerstag in Sacramento angegriffen und durch Messerstiche schwer verletzt.

Einen Zusammenhang mit dem verhinderten Attentat in dem Thalys-Schnellzug im August schließen die Behörden aus. Dem stellvertretenden Polizeichef von Sacramento zufolge geriet Stone in einen Streit mit einer Gruppe von Männern, als er gemeinsam mit Freunden eine Bar verließ.

Begleiter waren angetrunken

Wie aus Ermittlungskreisen verlautet, wollte der Soldat offenbar einer Frau helfen, die vor der Bar bedrängt wurde. Als der Streit eskalierte, zog einer der Männer sein Messer und verletzte Stone am Oberkörper. Mehrere Begleiter von Stone waren angetrunken, es blieb aber unklar, ob der Soldat selbst auch alkoholisiert war. Die Polizei sprach von zwei Verdächtigen, die vom Tatort geflohen seien. Stone war das einzige Opfer der Angreifer.

Im Kurznachrichtendienst Twitter erklärte die Polizei von Sacramento, dass es sich bei dem Angriff nicht um einen "Terrorakt" gehandelt habe. Was genau hinter dem Vorfall steckte, war zunächst unklar.

Bewaffneter im Thalys-Zug
:Das Sturmgewehr klemmte - zum Glück

Das berichten jetzt die Männer, die den Bewaffneten im Thalys-Zug überwältigten.

Was im Thalys passiert war

Stone hatte im August zusammen mit zwei Freunden einen schwerbewaffneten Angreifer in einem Thalys-Schnellzug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris überwältigt, als dieser das Feuer eröffnete. Die drei US-Bürger befanden sich auf einer Europareise. Gemeinsam mit weiteren Passagieren rangen sie den 25-jährigen Angreifer nieder und verhinderten damit vermutlich ein Blutbad. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Hintergrund des Täters aus. Stone war bei dem Kampf mit dem Angreifer an einer Hand schwer verletzt worden.

Für ihren Mut wurden die drei US-Bürger sowie ein Brite später mit der Ehrenlegion, dem höchsten französischen Orden, geehrt. US-Präsident Barack Obama empfing das Trio im Weißen Haus. Der schwerbewaffnete Thalys-Angreifer, der Marokkaner Ayoub El Khazzani, ist in Frankreich des mehrfachen versuchten Mordes mit terroristischer Absicht beschuldigt.

© Süddeutsche.de/AFP/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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