Spanien:Fast 40 Verletzte bei Stierrennen in Pamplona

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Bei dem Spektakel stürzte ein Amerikaner so schwer, dass er wohl lebenslang gelähmt sein wird. Andere Männer zogen sich Brüche und Kopfverletzungen zu.

Der 31 Jahre alte Tourist aus den USA wurde von einem Stier hart zu Boden geworfen und konnte seine Beine nicht mehr bewegen. Er wurde zur Notoperation ins Krankenhaus gebracht, wo eine permanente Lähmung nicht ausgeschlossen wurde, wie ein Sprecher mitteilte.

Bis zum 14. Juli werden jeden Morgen Stiere durch die Gassen von Pamplona getrieben (Foto: Foto: AP)

Ein 26 Jahre alter Neuseeländer wurde zudem von einem der Stiere am Bein aufgespießt und musste ebenfalls notoperiert werden, wie die Rettungsdienste mitteilten.

Der Lauf dauerte fast dreieinhalb Minuten und war sehr gefährlich, weil auf der Strecke großer Andrang herrschte und sich die Teilnehmer gegenseitig behinderten. Zudem waren Stiere eines Züchters im Einsatz, dessen Tiere als besonders aggressiv gelten. Einer von ihnen stürzte auf dem glitschigen Kopfsteinpflaster und ging gezielt auf einzelne Läufer los, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte.

Auf der 825 Meter langen Strecke zur Stierkampfarena stürzen jedes Jahr zahlreiche Teilnehmer in den engen Altstadtgassen, es kommt immer wieder zu Verletzungen.

In den vergangenen 80 Jahren kamen beim Stierrennen 13 Menschen ums Leben, vorher wurde keine Statistik geführt. Das letzte Opfer war ein Amerikaner, der 1995 von einem Stier durchbohrt wurde.

Sechs Stiere und sechs Ochsen

Bei dem von Tierschützern kritisierten Spektakel werden noch bis zum 14. Juli jeden Morgen um 8 Uhr sechs Kampfstiere und sechs zahme Leitochsen durch die Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt. Hunderte junge Männer, die "mozos", laufen dabei vor den bis zu 600 Kilo schweren Kolossen her.

Als einzige "Waffe", um diese von sich fern zu halten, ist eine zusammengerollte Zeitung erlaubt. Abends werde die Kampfstiere dann in der Arena von den "Toreros" getötet.

Überall Hemingway

International bekannt wurde das neuntägige Treiben zum Fest des heiligen San Fermin durch den Roman "Fiesta" von Ernest Hemingway aus dem Jahr 1926.

Eine Bronze-Büste vor der Arena erinnert an den amerikanischen Schriftsteller, überall in Pamplona gibt es Souvenirs mit seinem Bild zu kaufen. Zum San-Fermin-Fest werden mehr als eine Million Besucher in der 250.000-Einwohner-Stadt erwartet.

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