Zerstört von Vandalen
Seine Erfinder, zwei kanadische Forscher, hatten "Hitchbot" Mitte Februar an einer Tankstelle nahe der Autobahn in München ausgesetzt. Das Ziel: Der Roboter sollte per Anhalter mehrere touristisch interessante Punkte erreichen, unter anderem Schloss Neuschwanstein und den Kölner Karneval.
Das Experiment glückte: Die deutschen Autofahrer nahmen ihn mit und waren nett zu "Hitchbot", der zuvor schon Kanada bereist hatte.
Trampender Roboter Hitchbot:"Ich habe immer ein Lächeln im Gesicht"
Ein sprechender Roboter erkundet die Welt: 6000 Kilometer durch Kanada hat Hitchbot schon hinter sich. Jetzt reist der elektronische Tramper durch Deutschland - und hofft auf hilfsbereite Autofahrer, die er unterhalten kann. Eine Begegnung in München.
Als Nächstes nahm sich der Roboter - eine Konstruktion aus Eimer, Schwimmnudeln, Kinder-Gummistiefeln und einem Tablet-Computer - die USA vor. Von Massachusetts an der Ostküste bis San Francisco an der Westküste hätte die Reise gehen sollen. Dazwischen sollte "Hitchbot" an berühmten amerikanischen Sehenswürdigkeiten wie Mount Rushmore und dem Grand Canyon haltmachen.
Doch daraus wird nun nichts, denn Vandalen haben den Roboter schon in Philadelphia gestoppt und zerstört. Hitchbot sei am Samstag derart beschädigt worden, dass er nicht mehr zu reparieren sei, sagt Frauke Zeller von der Ryerson University in Toronto, die den Roboter gemeinsam mit einem Kollegen erschaffen hat.
Was Hitchbot kann
"Leider, leider ist es jetzt vorbei", so die Wissenschaftlerin. Der Roboter war weniger wegen der Technik interessant, sondern eher wegen des soziologischen Experiments, das dahinter stand. Die Hitchbot-Erfinder wollten herausfinden, ob sich Menschen auf künstliche Intelligenz einlassen.
Der humanoide Reisegefährte konnte Höflichkeitsfloskeln von sich geben und war zu begrenzter Konversation fähig. Über ein in den Roboter integriertes GPS-System ließ sich seine Position feststellen, außerdem fotografierte er alle 20 Minuten den Ort, an dem er sich gerade befand.
Die Reise in den USA hatte zunächst vielversprechend begonnen. Wie geplant nahmen Autofahrer den Roboter mit. So wurde er im Großraum Boston gesichtet und verbrachte dort einige Zeit an der Küste. Zudem nahm ihn jemand zu einem Spiel der Baseballmannschaft Red Sox mit - und erfüllte damit einen der Wünsche, die Hitchbot von seinem Erfindern auf einer Liste mitgegeben worden waren.
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Wer den Hitchbot zerstört hat und wo sich die Reste des Roboters befinden, ist noch unklar."Wir wissen, dass viele Hitchbot-Fans jetzt enttäuscht sind, aber wir versichern, dass dieses großartige Experiment nicht vorbei ist", heißt es auf der Website der Erfinder.
Auch aus Tweets wird deutlich, dass es für Roboter offenbar ein Leben nach dem Tod gibt.