Somalia:Schiff mit 20 Philippinos entführt

Piraten haben vor der Küste Somalias erneut zu geschlagen. Die wichtigen Seerouten vor dem verarmten, nahezu gesetzlosen Land werden immer gefährlicher.

Vor der Küste Somalias ist ein Schiff mit 20 philippinischen Seeleuten entführt worden. Piraten hätten das japanische Schiff am Sonntag gekapert, erklärte der philippinische Unterstaatssekretär Estaban Conejos am Mittwoch in Manila. Der Schiffseigner stehe in Kontakt mit der Besatzung, ihr gehe es gut.

Das Schiff befinde sich an der Nordostspitze Somalias. Die Zahlung von Lösegeld für die Freilassung der Geiseln schloss Conejos aus.

Piraterie ist vor der mehr als 3000 Kilometer langen Küste Somalias weit verbreitet und das Ergebnis der fehlenden politischen Stabilität in dem Land am Horn von Afrika, das seit 1991 ohne funktionierende Regierung ist.

Das verarmte und weitgehend gesetzlose Land liegt an bedeutenden internationalen Seerouten, die den Indischen Ozean mit dem Roten Meer verbinden.

Allein in diesem Jahr wurden bereits rund zwei Dutzend Schiffe vor Somalia von Piraten überfallen. Anfang Juli kam das deutsche Frachtschiff "Lehmann Timber" samt Besatzung nach 41 Tagen in der Gewalt von Piraten wieder frei. Ein deutsches Urlauberpaar mit seiner Jacht wurde Ende Juni in der Region entführt, das Schicksal der beiden ist ungewiss.

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