Skandal in Spanien:Drogenbande in Mannschaftsstärke

Spaniens Profifußball wird von einem außergewöhnlichen Skandal erschüttert: Genau elf Drogenschmuggler wurden festgenommen.

J. Caceres

Wie die Behörden am Donnerstag bestätigten, wurde eine Drogenbande in Mannschaftsstärke zerschlagen: Elf Männer wurden festgenommen, darunter drei Berufsfußballer sowie zwei vom Weltfußballverband Fifa lizensierte Spielervermittler.

Pressetermin der spanischen Polizei: 600 Kilogramm Kokain (Foto: Foto: AP)

Bei den Ermittlungen wurden mehr als 600 Kilogramm Kokain in einem Frachtcontainer sichergestellt, die aus Argentinien nach Spanien geschmuggelt worden waren und offenbar in Madrid verkauft werden sollten. Spanien gilt als eines der Haupteinfallstore Europas für Drogen aus Lateinamerika. Im Großhandel seien die sichergestellten Drogen rund 20 Millionen Euro, im Straßenverkauf bis zu 70 Millionen Euro wert, hieß es.

Unter den festgenommenen Fußballern befindet sich ein aktiver Profi des Zweitligisten Rayo Vallecano sowie zwei ehemalige Kicker des Erstligisten Hércules de Alicante. Der Kopf der Bande soll freilich einer der beiden Spielervermittler sein.

Aus Vermittlerkreisen verlautete, es handele sich dabei um Zoran M., der einst Manager eines französischen Erstligisten war. Er soll Spielersichtungen in Südamerika dazu genutzt haben, Drogentransporte zu organisieren. Angeblich soll sein Drogenring wie ein Investitionsfonds operiert haben.

So habe M. unter Fußballprofis um Gelder "für ein hundertprozentig gewinnbringendes Geschäft" geworben. Dadurch sei das Geld für den Drogentransport aufgetrieben worden. Das Kokain war in Sockeln für Windkraftmühlen versteckt.

© SZ vom 27.2.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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