Sechs tote Schafe:Der Bär schlägt wieder zu

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Gestern tötete er drei Schafe, heute noch mal drei. Der seit Wochen herumstreunende Braunbär ist zurück in Bayern. Jetzt sollen finnische Hunde helfen, ihn einzufangen.

Der im deutsch-österreichischen Grenzgebiet herumstreunende Braunbär hat wieder zugeschlagen. Am frühen Montagmorgen riss "JJ1" drei Schafe in der oberbayerischen Gemeinde Lautersee bei Mittenwald.

Der Bär drang nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums in eine Schafweide am Fuß des Wettersteingebirges ein und tötete drei Tiere.

Nur vier Kilometer Luftlinie entfernt hatte er am Sonntag in Klais ebenfalls drei Schafe gerissen und drei weitere verletzt.

Zuvor war er in der Nähe des Tiroler Achensees vermutet worden. Eine vermeintliche Bärenspur, die ein Mann am Freitag in der Nähe von Innsbruck auf seinem Fensterbrett entdeckt haben wollte, erwies sich hingegen als Händeabdruck eines Menschen.

Röhrenfalle und finnische Hunde

"Der Bär bleibt ein Problembär", sagte Roland Eichhorn, Sprecher des bayerischen Umweltministeriums.

Die Verhandlungen mit den finnischen Bären-Suchspezialisten seien nun so gut wie abgeschlossen: "Bis Ende der Woche kommen fünf Bären-Suchteams mit Hunden aus Finnland".

Diese sollen den Bären im Grenzgebiet zusammen mit einem österreichischen Betäubungsspezialisten aufspüren. Am kommenden Mittwoch wird nach den Worten eines WWF-Sprechers auch noch eine neue Röhrenfalle aus dem US-Bundesstaat Montana erwartet. Bislang sei allerdings noch völlig unklar, wo man sie aufstellen solle.

Wenn es gelinge, ihn zu fangen, komme das Tier erst einmal in den Wildpark Poing oder es werde zurück nach Südtirol gebracht, so das bayerische Umweltministerium.

Die Tiroler Landesregierung hatte zuvor erklärt, den Bär nicht mehr töten, sondern nur noch einfangen zu wollen - unter anderem mit Hilfe von finnischen Suchhunden. Unterdessen hat der Eifelpark in Gondorf sich angeboten, dem umherstreunenden Bären mit Spitznamen "Bruno" ein Zuhause zu geben.

In dem knapp vier Hektar großen Gehege des Parks, in dem bereits drei andere Braunbären gehalten werden, sei noch genug Platz für Bruno, sagte der Besitzer des Tierparks.

Das Tier müsse in einer groß angelegten Suchaktion gefunden werden. Wenn der Bär dann mithilfe eines Narkosegewehrs betäubt worden sei, habe man etwa drei Stunden Zeit, ihn mit einem Lastenhubschrauber in den Eifelpark zu bringen. Im Eifelpark Gondorf werden seit über 40 Jahren Braunbären gehalten und gezüchtet.

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