Schweden:Lindh-Mörder kommt nicht in die Psychiatrie

Der zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh muss diese Strafe im Gefängnis verbüßen.

Das entschied der Oberste Gerichtshof (Högsta Domstolen) Schwedens, der damit eine Entscheidung eines Berufungsgerichts aufhob, dass die Einweisung von Mijailo Mijailovic in eine psychiatrische Klinik angeordnet hatte. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ist nun endgültig.

Anna Lindh (Foto: Foto: dpa)

Der 25-Jährige hatte zugegeben, Lindh im September vergangenen Jahres in einem Kaufhaus niedergestochen zu haben. Er erklärte danach, er habe Stimmen gehört, die ihn zu der Tat getrieben hätten.

Das Berufungsgericht kam deshalb zu dem Ergebnis, dass Mijailovic eine traumatisierte Person mit ernsten psychologischen Problemen sei. Gutachter, die vom Obersten Gerichtshof zum Geisteszustand des Täters befragt worden waren, machten widersprüchliche Angaben.

Das jetzt endgültige Urteil des Obersten Gerichtshofs bedeutet, dass Mijailovic voraussichtlich nach spätestens 15 Jahren auf freien Fuß kommt. Bei einer Einweisung in die Psychiatrie hätte er dort bis zu 20 Jahre verbringen oder, auf ärztliche Empfehlung, früher freigelassen werden können.

© Von Matt Moore, AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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