Ex-Beatle Paul McCartney und seine Noch-Ehefrau Heather Mills haben sich am Montag in London zur letzten Runde ihrer Scheidungsschlacht vor Gericht getroffen. Am Ende könnte die teuerste Scheidungsvereinbarung in der Geschichte Großbritanniens stehen, schließlich wird das Vermögen des Musikers auf rund 825 Millionen Pfund (1,1 Milliarden Euro) geschätzt.
Die 40 Jahre alte Mills erschien in einem grauen Kostüm zum Gerichtstermin. Sie äußerte sich nicht vor den zahlreichen wartenden Reportern. Auch McCartney erschien in einem grauen Anzug und begrüßte die Journalisten, bevor er das Gerichtsgebäude betrat.
Die Anhörung unter Leitung von Richter Hugh Bennett sollte fünf Tage dauern. Die Bedingungen der Einigung bleiben nach britischem Recht unter Verschluss, wenn nicht eine Partei Berufung einlegt oder die Details freiwillig enthüllt.
Der 65-jährige McCartney soll Mills nach Medienberichten rund 25 Millionen Pfund (34 Millionen Euro) angeboten haben, während sie mindestens das Doppelte gefordert haben soll. "Nach derzeitigen Schätzungen wird Heather wahrscheinlich zwischen 50 und 100 Millionen Pfund (67 und 134 Millionen Euro) bekommen", sagte Suzanne Kingston, eine Expertin für Familienrecht. Dabei werde die kurze Dauer der Ehe genauso berücksichtigt wie die Höhe des Vermögens vor der Eheschließung und nach der Trennung.
Mills wollte sich bei der Anhörung selbst vertreten. Sie hatte sich im November von ihren Anwälten getrennt, nachdem sie in einer Reihe von Interviews McCartney vorgeworfen hatte, sie nicht ausreichend geschützt zu haben. Sie habe Todesdrohungen erhalten und sei dem Selbstmord nahe gewesen, sagte sie damals.
Das Paar hatte im Juni 2002 geheiratet. Tochter Beatrice wurde im Oktober des folgenden Jahres geboren. Die Trennung wurde 2006 bekanntgegeben.
Den Rekord für die teuerste Scheidung in Großbritannien hält der Geschäftsmann John Charman. Er musste 2006 seiner Ex-Frau 48 Millionen Pfund (64 Millionen Euro) zahlen.