"No politics, just Rock and Roll" - kaum zu glauben, dass die Tea-Party-Bewegung um Sarah Palin sich diesen Slogan ausgesucht haben soll. Hat sie auch nicht. Wenn man bei der Internetsuche auf die Webseite www.teaparty.com steuert, bekommt man zuerst Informationen über eine kanadische Rockband gleichen Namens, zumindest jetzt noch.
Es scheint, als käme die fast in Vergessenheit geratene Band nun, fünf Jahre nach ihrer Auflösung, noch einmal zu Geld. Die Rockgruppe stehe in Verhandlungen, um der rechtskonservativen Tea-Party-Bewegung in den USA die Adresse ihrer Internetseite für eine Million US-Dollar (umgerechnet mehr als 700.000 Euro) zu verkaufen, berichtete die US-Zeitschrift Business Week. Unter dem Suchbegriff "Tea Party" ist die Band-Website ziemlich weit oben auf den Trefferlisten im Internet.
Offiziell geht es den Musikern natürlich nicht nur um schnöden Mammon: Der Bassist Stuart Chatwood sorgt sich vor allem um den Ruf der Band: "Unserem Namen wurde durch die politische Bewegung so viel Schaden zugefügt, dass wir überlegen, unsere Website zu verkaufen". Ganz so viel Idealismus steht dann doch nicht dahinter: Zunächste habe man überlegt, die Internetadresse an Kritiker der Tea-Party-Bewegung zu verkaufen. Doch aus Angst vor den Anhängern der Rechtskonservativen werde man das nun doch nicht tun: "Wir haben Familien", sagte Chatwood dazu.
Die Musiker, die ihre düster gehaltene Internetseite mit okkulten Symbolen gestalten, haben zwischen 1991 und 2004 acht Alben aufgenommen und davon 1,6 Millionen Exemplare verkauft. Sie trennten sich 2005, kamen in diesem Jahr aber für eine Tour durch Kanada noch einmal zusammen.
Sollte der Handel über die Bühne gehen, dürfte in Zukunft eine andere Zielgruppe im Internet eine Überraschung erleben: die Fans von " The Tea Party".