Rund 24 Stunden nach der Verschleppung haben sich die Entführer immer noch nicht gemeldet, teilten Polizeisprecher am späten Sonntagabend mit. Ein Lösegeld sei noch nicht gefordert worden.
Die 43-jährige Marina Souza war am Samstag in einem Vorort der brasilianischen Hafenstadt Santos während einer Familienparty entführt worden. Zwei schwer bewaffnete Männer sprangen kurz vor Mitternacht über eine Mauer und stürmten die Partyräume des Wohngebäudes. Verletzte gab es nicht.
In Brasilien, aber auch in vielen weiteren lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko oder Kolumbien häufen sich in jüngster Zeit die Fälle von Entführungen reicher Prominenter bzw. ihrer Familienangehöriger. Auf kaum einem anderen Kontinent ist die soziale Ungleichheit so groß wie in Lateinamerika.
Robinho wurde bei einem Spiel seines Vereins am Sonntag nicht eingesetzt. "Er wollte ungeachtet der Entführung heute spielen, aber ich war dagegen. Robinho hat aber bis jetzt sehr viel Reife bewiesen", sagte der Santos-Trainer.
Robinho ist die neue Fußballhoffnung Brasiliens. Nach Angaben spanischer Medien soll der junge Stürmer zur Zeit über einen Wechsel zu Real Madrid verhandeln. Der ehemalige brasilianische Superstar Pele hat Robinho als seinen "möglichen Nachfolger" bezeichnet.
Groß kam der schmächtige Spieler schon 2002 heraus, als er den FC Santos zum Gewinn der Landesmeisterschaft führte. Anfang des Jahres scheiterte Robinho allerdings mit der U-23-Auswahl in der Olympia-Qualifikation am späteren Goldmedaillengewinner Argentinien und Paraguay.
Erst am Freitag hatte die Besorgnis erregende Kriminalität den Fußball in Brasilien wieder in Trauer versetzt. Bei einer Schießerei vor dem Eingang einer Diskothek in Belo Horizonte wurde der frühere Europa-Legionär Claudinei Dutra Rezende (26) von einer Kugel am Kopf tödlich getroffen.