Die Passagier-Schifffahrt auf dem Rhein hat wegen der Havarie des Frachters "Excelsior" vor elf Tagen deutliche Einbußen erlitten. Auf 50 000 bis 70 000 Euro bezifferte der Vorstand der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG, Norbert Schmitz, am Donnerstag in Köln den Umsatzverlust seines Unternehmens auf Grund der fünftägigen Sperrung des Rheins.
In der Zeit habe man zwei Veranstaltungen in Bonn sowie die Rundfahrten in Köln komplett absagen müssen. Das Hauptgeschäft beginnt für die AG aber erst am bevorstehenden Osterwochenende. 2006 erreichte das Unternehmen zum dritten Mal hintereinander die Gewinnzone.
Einen Imageschaden durch den Unfall des Frachters, der bei der Havarie am vorvergangenen Sonntag 32 Container verloren hatte, befürchtet Schmitz nicht. "Fahrgastschiffe haben nichts mit der Containerschifffahrt zu tun", sagte er. Grundsätzlich sei die Unfallneigung in der Binnenschifffahrt sehr gering. Auch sieht Schmitz keine Gefahr in den noch nicht geborgenen zwei Containern.
Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD), nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich der Personenschifffahrt auf dem Rhein, hat im Jahr 2006 zum dritten Mal hintereinander die Gewinnzone erreicht. Der Überschuss betrug nach Angaben von Finanzvorstand Klaus Hadeler 257 000 Euro (2005: 40 000 Euro). Der Umsatz blieb mit 22,4 Millionen Euro in etwa unverändert.
Auf 14 Schiffen seien insgesamt rund 1,5 Millionen Gaste gezählt worden. "Das gesamte Jahr war relativ erfreulich", sagte Hadeler. Positiv habe sich die Fußball-Weltmeisterschaft ausgewirkt, negativ hätten "drastisch gestiegene Brennstoffkosten" zu Buche geschlagen. Die Fluss-Schifffahrtslinie fährt seit 180 Jahren Passagiere zu Ausflugszielen an Rhein, Main und Mosel, unter anderem durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal mit dem berühmten Loreley-Felsen.