Retuschiertes Sarkozy-Foto:Elysée dementiert Verwicklung in "Hüftspeck-Affäre"

In der Affäre um wegretuschierten Hüftspeck auf einem Bild von dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hat der Elysée-Palast jegliche Einflussnahme auf das Magazin Paris-Match bestritten.

Der Präsidentenpalast habe dem Blatt "natürlich" keinerlei Anweisungen gegeben oder Bitten geäußert, Sarkozy auf dem Foto künstlich zu verschlanken, sagte Sarkozys Sprecher David Martinon am Donnerstag in Paris.

So dokumentierte die französische Zeitung "L'Express" die Retusche von "Paris Match" (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Die einzige "Linie", auf die der Elysée achte, sei die politische und diplomatische. "Ansonsten sind wir in der Bedienung von Photoshop ziemlich schlecht."

Die vielgelesene Illustrierte hatte in ihrer Ausgabe vom 9. August ein Bild Sarkozys gedruckt, das den Staatschef mit nacktem Oberkörper und Paddel in der Hand in einem Boot an der Seite seines Sohns Louis auf dem Winnipesaukee-See im US-Staat New Hampshire zeigt. Dem Nachrichtenmagazin L'Express fiel nun auf, dass dem 52-Jährigen dabei eine unvorteilhaft wirkende Hüftrolle wegretuschiert wurde.

Die Pariser Wochenzeitschrift suchte sich mit dem Hinweis zu rechtfertigen, dass bei der Aufhellung von Schattenpartien des Fotos die Korrektur zu stark ausgefallen sei. Andere Medien hatten das Bild ungeschönt veröffentlicht. Sarkozy, der sich gern beim Joggen zeigt, pflegt ein Image als fitter und aktiver Politiker.

Dass nun teils eine Einflussnahme Sarkozys vermutet wird, liegt an dessen engen Beziehungen zur Medienindustrie. Zu den Freunden des Präsidenten gehört unter anderen Arnaud Lagardère, dem auch "Paris-Match" gehört. Dort war im vergangenen Jahr der Chefredakteur entlassen worden, nachdem das Blatt auf seiner Titelseite ein Foto von Sarkozys Frau mit deren zwischenzeitlichem Geliebten abgedruckt hatte.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: