Auf Wunsch von Eltern werden Harry-Potter-Romane im Unterricht eines Chemnitzer Gymnasiums nicht mehr behandelt. Eltern von zwei Schüler einer fünften Klasse wollten nicht, dass ihre Kinder sich mit der in den Büchern enthaltenen Mystik beschäftigen, sagte der Schulleiter.
Nach Angaben der Eltern würden dadurch religiöse Gefühle verletzt. Die Lehrerin habe daraufhin das Buch "Rennschwein Rudi Rüssel" behandelt. Das Kultusministerium wollte den Vorgang nicht bewerten. Zwar müssten Märchen und Fabeln im Unterricht behandelt werden, aber Harry-Potter-Geschichten seien nicht zwingend vorgeschrieben, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Die Harry-Potter-Bücher werden wegen der Kapitel zu Zauberei, Hexerei und Magie von konservativ-christlichen Kreisen abgelehnt, sagte der Sektenbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Harald Lamprecht. Dabei seien es "herrliche Bücher" und hochanständige Geschichten, in denen es um den Kampf von Gut gegen Böse gehe.
Von "Harry Potter" sind bisher sechs Bände erschienen, im Sommer soll der siebte Band auf den Markt kommen. Die Geschichten spielen in einem Internat für Zauberei und Hexenkunst. Die "Potter"-Romane gelten als die erfolgreichsten Jugendbücher der vergangenen Jahre, weltweit wurden bislang mehr als 300 Millionen Exemplare verkauft.